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Bundesliga, 1. FSV Mainz 05 - Huth, Müller, Zentner: Der Dreikampf im Tor

Mainz: Wer ersetzt den verletzten Adler?

Huth, Müller, Zentner: Der Dreikampf im Tor

Wer macht das Rennen: Jannik Huth, Florian Müller oder Robin Zentner (v.l.)?

Wer macht das Rennen: Jannik Huth, Florian Müller oder Robin Zentner (v.l.)? imago

Bei den beiden Testspielen im Trainingslager durfte jeder von ihnen mindestens eine Halbzeit ran. Müller, der Adler bereits im Saisonendspurt vertrat, absolvierte als einziger zweimal 45 Minuten, kassierte allerdings auch den einzigen Gegentreffer beim 2:1 gegen den KSC Uerdingen. Für Trainer Sandro Schwarz dürften diese beiden Tests aber noch keinen Ausschlag gegeben haben, sagt er doch: "Die drei Keeper sind absolut auf Augenhöhe. Es gibt noch keine Reihenfolge und ist komplett offen. Die Entscheidung treffe ich erst kurz vor Saisonbeginn." Der kicker analysiert das Trio.

Jannik Huth

Der 24-Jährige erhielt unter Ex-Coach Martin Schmidt in der Endphase der Saison 2016/17 den Vorzug vor Jonas Lössl, im vergangenen Jahr aber warf ihn eine Verletzung zurück. Er musste sich hintenanstellen. Im Winter einigte man sich auf eine halbjährige Leihe zu Sparta Rotterdam, wo der Torhüter einen guten Eindruck hinterließ. Nun ist er zurück in Mainz. Und er soll, so heißt es im Verein, auch erst einmal bleiben. Gerade jetzt, nachdem bekannt wurde, dass Adler eine Weile ausfallen wird. Huth ist der fußballerisch begabteste Mainzer Keeper, er kann das Spiel mit aufbauen und wird auch bei tückischen Rückpässen nicht nervös. Ihm fehlen ein paar Zentimeter Körpergröße, was sich bei hohen Bällen oder Schüssen in die Ecken bemerkbar macht.

Spielersteckbrief F. Müller
F. Müller

Müller Florian

Spielersteckbrief Zentner
Zentner

Zentner Robin

Spielersteckbrief Huth
Huth

Huth Jannik

Florian Müller

Der mit 20 Jahren Jüngste im Bunde nutzte seine Chance in der Rückrunde, als er bei seinem Debüt in Hamburg den für Mainz überlebenswichtigen Punkt sicherte. Er parierte einen Strafstoß, entschärfte zwei weitere HSV-Großchancen, erhielt vom kicker die Note 1 und wurde zum "Mann des Tages" gekürt. Bis auf einen Patzer in Frankfurt, wo das gesamte Team beim 0:3 komplett neben sich stand, leistete sich der Torhüter keine Fehler. Er ist der wohl kompletteste Keeper des Trios. "Jeder von uns hat seine Vor- und Nachteile. Robin ist körperlich ein Bär, Jannik ein super Fußballer. Ich habe auch meine Stärken. Genauso meine Schwächen: 90 Minuten ohne Unkonzentriertheit zu spielen – daran muss ich noch arbeiten. Trotzdem glaube ich, dass ich alles zusammen ganz gut auf den Platz bringe, das spricht für mich", sagte Müller jüngst im kicker-Interview.

Robin Zentner

Weltberühmte machte sich der 23-Jährige mit seinem Luftloch beim Auswärtsspiel in Gladbach, als er den Elfmeterpunkt fälschlicherweise als Ball wahrnahm. Er wollte schießen, doch da war nichts; der Ball rollte hinter ihm. So wurde der Keeper zum Internet-Star. Doch auch er hat sich mit guten Leistungen präsentiert. Im DFB-Pokalachtelfinale beispielsweise, als er beim Stande von 0:1 gegen Stuttgart einen Strafstoß parierte und seine Mannschaft vor dem Ausscheiden bewahrte. Zentner ist körperlich robust, strahlt im Eins-gegen-eins eine unheimliche Ruhe aus und zeigt sich auf der Linie mit guten Reflexen. Fußballerisch hat er noch Luft nach oben.

Fazit: Müller gilt als Mainzer Nummer 1 der Zukunft. Er hat in der abgelaufenen Saison bewiesen, über welches Potenzial er verfügt. Bringt er in der Vorbereitung vollen Einsatz, ohne sich eine Auszeit zu gönnen, wird es für Trainer Schwarz schwer werden, Müller nicht für die Startelf zu berücksichtigen. Zentner und Huth werden sich einen heißen Kampf um die Nummer 2 liefern, den Konkurrenzkampf mit Müller deutlich erhöhen – und im Fall der Fälle sofort bereitstehen.

Georg Holzner

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