Bundesliga

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke bei Vorstellung von Lucien Favre: "Titelträume? Wir haben die nicht"

BVB-Boss bremst

Watzke: "Titelträume? Wir haben die nicht"

Lobt den neuen Trainer: BVB-Boss Hans-Joachim Watzke.

Lobt den neuen Trainer: BVB-Boss Hans-Joachim Watzke. imago

Die Einstiegsrede von "Aki" Watzke dauerte beinahe genauso lange wie der Rest der Vorstellungspressekonferenz des neuen BVB-Coaches Lucien Favre . Er stellte den Schweizer in lobenden Tönen vor, betonte nochmal, dass Favre im vergangenen Sommer "unser Wunschkandidat" als Nachfolger von Thomas Tuchel war. Das Problem: "Nizza hat ihn nicht gehen lassen."

Ein Jahr und zwei Übergangstrainer später nahm Watzke am Freitagmittag also neben seiner 1A-Lösung Platz, von der "alle nach Jahren noch immer sehr, sehr positiv sprechen". Das sage schon alles über den "Fußballfachmann" Favre.

Trainersteckbrief Favre
Favre

Favre Lucien

Der BVB braucht für das Grundgerüst "zwei Transferperioden"

Noch bevor Manager Michael Zorc Favres neue und alte Assistenten vorstellen durfte, trat Watzke noch mit einer Bitte vor, einer "grundsätzlichen" Sache zur Zielausrufung, "weil es mir sehr wichtig ist, dass Lucien Favre hier nicht mit einer unrealistischen Erwartungshaltung überfrachtet wird. Ich weiß, wie groß dieser Klub ist. Ich weiß, wie viele Menschen er bewegt." Deswegen wisse er auch, was das auslösen könne und dass es "dann irgendwann unrealistisch" werde.

Dem will Watzke vorbeugen: Nach der vergangenen, durchwachsenen Spielzeit, die am Ende so gerade noch für die Champions-League-Gruppenphase reichte, sei viel und ausführlich analysiert worden. Das Grundgerüst, mit dem der BVB und Favre den ausgerufenen "Neuanfang" so angehen können, "wie wir uns das vorstellen", brauche "zwei Transferperioden. Das kann man nicht in einem Rutsch lösen, dafür ist der Markt viel zu überhitzt und diffizil."

Watzke bremst, will aber auf jeden Fall in die Champions League

Großes Vetrauen habe Watzke - der ein leichtes Lächeln aufsetzte - in die Fähigkeiten der anwesenden Medienvertreter, "dass ihr sicherlich irgendeinen Spieler in irgendeiner schwachen Stunde erwischt, der dann wieder Titelträume von sich gibt - wir haben die nicht. Wir haben - wie gesagt - eine sehr realistische Erwartungshaltung."

Trotzdem: Solange Watzke beim BVB die Verantwortung trage, "werden wir als Ziel immer" mit der Betonung auf dem letzten Wort - "die Champions-League-Qualifikation ausgeben".

mkr