Bundesliga

Bundesliga, Bayer Leverkusen: Heiko Herrlich wünscht sich noch zwei Neue

Trainer möchte einen neuen Kießling und einen gelernten Wendell-Konkurrent

Herrlich wünscht sich noch zwei Neue

Hat zwei Wünsche, will aber nicht meckern: Heiko Herrlich.

Hat zwei Wünsche, will aber nicht meckern: Heiko Herrlich. Getty Images

Am Donnerstag ist Bayer 04 in die Vorbereitung gestartet. Und während die Profis mit Ausnahme der Nationalspieler Julian Brandt, Tin Jedvaj, Jonathan Tah, Julian Baumgartlinger und Aleksandar Dragovic sowie 20-Millionen-Euro-Einkauf Paulinho, der erst zu seinem 18. Geburtstag am 15. Juli seinen Job antreten darf, erste Leistungstests absolvierten, sprach Heiko Herrlich über seinen verstärkten und auch in der Breite gut aufgestellten Kader. Und dabei ließ der Trainer keinen Zweifel daran, dass er noch auf zwei Positionen gerne weitere Qualität hinzugewinnen würde: ein kopfballstarker Mittelstürmer, wie es Stefan Kießling war, der seine Karriere beendet hat, und ein waschechter linker Verteidiger stehen auf Herrlichs Wunschliste.

"Hinten links wäre ein Linksfuß nicht schlecht"

Der 46-Jährige begründete, warum er zusätzliche Kräfte auf diesen Positionen für sinnvoll erachtet. "Hinten links wäre es nicht schlecht, wenn da einer ist, der Linksfuß ist und auf der Seite eine Alternative sein könnte. Obwohl wir es in der vergangenen Saison gut kompensiert haben", erklärt Herrlich, der eindeutig durchblicken lässt, dass er sich einen direkten Konkurrenten und eine in etwa gleichwertige Alternative zu Linksverteidiger Wendell wünscht, wenn er anfügt: "Aber es macht nur Sinn, wenn es wirklich eine Verstärkung ist." Herrlichs Wunsch auf dieser Position hat zumindest einen klaren Hintergrund: Außenverteidiger und Wendell-Alternative Benjamin Henrichs, mit seiner Rolle als Nicht-mehr-Stammspieler unter Herrlich unzufrieden, strebt einen Wechsel an. Dass Bayer idealerweise noch einen kopfballstarken Mittelstürmer benötigt, steht für Herrlich außer Frage. "Das halte ich nach wie vor für wichtig", sagt der ehemalige Torjäger, der einen Spieler, wie er es früher war, für bestimmte Spielsituationen gut gebrauchen könnte. "Wir haben versucht, Fußball zu spielen, attraktiv zu spielen, spielerische Lösungen zu finden, auch gegen Pressing, aber es gibt halt Situationen, in denen du es nicht mehr kannst. In denen es einfach nicht mehr anders geht, in denen es für die Mannschaft gut ist, wenn du den gezielten hohen Ball auf den kopfballstarken Mittelstürmer spielen kannst, der gegen eine hoch stehende Abwehr den Ball für unsere schnellen Außenbahnspieler nur noch in den Raum verlängern muss", erklärt Herrlich. Auch gegen extrem tief stehende Gegner wäre ein Kopfball-Ungeheuer eine nützliche Option. Und ein solches stellen auch die in der Luft stärksten Offensivakteure, Lucas Alario und Kai Havertz, nicht wirklich dar.

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"Wünsche darf ich auch äußern"

Herrlichs Wünsche sind nachvollziehbar, aber genauso die Position des Klubs, der wohl nur entsprechende Transfer tätigen wird, falls man zuvor zusätzliche Transfereinnahmen erzielt - oder sich womöglich kurz vor Ende der Transferperiode noch eine günstige Gelegenheit für ein Leihgeschäft ergibt. Beschweren wird sich Herrlich ohnehin nicht, egal, ob er noch Verstärkungen bekommt oder nicht. "Ich habe auch letztes Jahr nicht gemeckert, aber ich glaube: Wünsche darf ich auch äußern", erklärt der Trainer, "jetzt schauen wir einfach mal, was passiert. Wenn nichts passiert, arbeite ich mit dem Kader und dann ist das auch okay."

Stephan von Nocks