Bundesliga

Kiprit lehnt Herthas Vertrag ab

Sinneswandel beim Sturm-Talent

Kiprit lehnt Herthas Vertrag ab

Will das ihm vorliegende Hertha-Angebot nicht annehmen: Muhammed Kiprit.

Will das ihm vorliegende Hertha-Angebot nicht annehmen: Muhammed Kiprit. imago

Darüber informierte Kiprits Berater Sahr Senesie in den Tagen vor dem Finale dem Vernehmen nach Herthas Manager Michael Preetz. Damit ist in dem seit Monaten laufenden Poker um die Zukunft des Angreifers die nächste Volte perfekt. Bei Herthas Mitgliederversammlung vor zwei Wochen hatte Preetz noch erklärt, man habe sich "grundsätzlich auf eine weitere Zusammenarbeit verständigt - ich hoffe, dass wir das in Kürze besiegeln können". Der Plan war, Kiprit nach Unterzeichnung des Profivertrages mit einer Laufzeit bis 2021 im Sommer zur Bundesliga-Mannschaft hochzuziehen und ihn dann mit Augenmaß zu entwickeln - im eigenen Team oder mit Hilfe einer Leihe.

Daraus wird nun wohl nichts. Der Deutsch-Türke, der 2015 von Lokalrivale Tennis Borussia gekommen war und dessen Umfeld als eher ungeduldig eingeschätzt wird, spekuliert auf interessante Anfragen aus dem In- oder Ausland und einen sofortigen Wechsel. Top-Adressen sind bei Hertha indes bislang nicht vorstellig geworden. Zuletzt erkundigte sich Drittliga-Absteiger Chemnitzer FC nach Kiprit, der im April beim 2:2 gegen Dänemark für die deutsche U-19-Nationalmannschaft an der Seite seiner Klubkollegen Julius Kade und Nikos Zografakis debütiert hatte. Ablösefrei ist Kiprit nicht. Hertha hatte vorsorglich bereits im Frühjahr eine im laufenden, bis 30. Juni 2018 befristeten Vertrag verankerte Option auf ein weiteres Jahr gezogen, damit ist der Stürmer bis 2019 gebunden.

Spielersteckbrief Kiprit
Kiprit

Kiprit Muhammed

Im Finale von Oberhausen, das Hertha am Sonntagnachmittag mit großer Entschlossenheit und Effektivität 3:1 gegen Schalke gewonnen hatte, war Kiprit leer ausgegangen und von Trainer Michael Hartmann nach 66 Minuten für Mittelfeldspieler Julian Albrecht ausgewechselt worden. Hartmanns Plan, damit das Zentrum zu stärken, ging auf. In den beiden Halbfinalspielen gegen Borussia Dortmund (4:0, 1:3) hatte Kiprit drei der fünf Berliner Tore erzielt. Es könnten seine letzten Treffer im Hertha-Trikot gewesen sein.

Steffen Rohr