"Zwei, drei" Interviews habe er in seiner Trainerkarriere gegeben, sagt Peter Hermann. Im Novotel nahe der Säbener Straße, wo er seit Oktober wohnt, sucht er sich fürs Gespräch eine ruhige Ecke aus. Der 66-Jährige ist kein Lautsprecher. Vielmehr ein Macher. Ein Macher, der kein großes Verlangen danach hat, über sich selbst und seine Arbeit zu sprechen. Für den kicker macht er eine Ausnahme und erzählt, wie sein Wechsel von Fortuna Düsseldorf zum FC Bayern und seinem langjährigen Vertrauten Jupp Heynckes zustande kam.
"Jupp und ich hatten regelmäßig Kontakt. Am Donnerstag nach dem Bayern-Spiel in Paris rief er an, wir sprachen lange über diese Partie", sagt Hermann. "Ich legte auf, ging ins Wohnzimmer, da sagte meine Frau: Oh, die Bayern haben Ancelotti entlassen. Tags darauf war nach dem Vormittagstraining wieder Jupps Name auf dem Display meines Handys. Es war dann alles nicht so einfach für mich."
Hermann: "Der Familie habe ich versprochen, ich mache es nur bis zum Sommer"
Neben dem deutschen Rekordmeister und Heynckes hätte es wohl nicht viele andere Klubs und Menschen gegeben, für die Hermann Düsseldorf verlassen hätte. "Im Sommer hatte ich kurz vor Trainingsstart auch andere Angebote und abgelehnt, aber Bayern und Jupp Heynckes waren noch einmal eine andere Hausnummer", sagt er. 1,75 Millionen Euro zahlten die Münchner für Hermanns Dienste, der sich darauf nichts einbildet: "Die Ablöse war für mich fast peinlich."
Wie seine persönliche Zukunft aussieht, ob nach dieser Saison Schluss ist, es beim FC Bayern im Trainerstab von Niko Kovac weitergeht oder anderswo, ist noch unklar, verrät Hermann im kicker. "Die Entscheidung ist noch nicht gefallen", sagt er. Beim Wechsel nach München habe er "der Familie versprochen, ich mache es nur bis zum Sommer".
Im kicker-Interview (Dienstagsausgabe) spricht Peter Hermann zudem über die Unterschiede zwischen der Trainingsarbeit bei Fortuna Düsseldorf und beim FC Bayern, über die Zusammenarbeit mit seinen verschiedenen Cheftrainern von Gelsdorf über Stepanovic bis Heynckes und Funkel, über seinen Herzensverein Bayer Leverkusen und seine Erfahrungen mit Johan Cruyff. Auch auf seinen Umgang mit der Öffentlichkeit und dem Starkult im Profifußball geht der 66-Jährige im Gespräch mit kicker-Chefreporter Karlheinz Wild ein.
