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Fußball, Bundesliga, Borussia Dortmund - Weitere Veränderungen: Hans-Joachim Watzke und Michael Zorc unmissverständlich

Dortmunds Bosse über Gegenwart und Zukunft

Weitere Veränderungen: Watzke und Zorc unmissverständlich

Auch ihm konnte der Auftritt des BVB in Hoffenheim nicht gefallen: Sportdirektor Michael Zorc.

Auch ihm konnte der Auftritt des BVB in Hoffenheim nicht gefallen: Sportdirektor Michael Zorc. imago

Nach dem 1:3 im "Endspiel" um die Königklasse im Kraichgau hingen bei den Dortmundern die Köpfe - und das obwohl die Champions League erreicht wurde. "Erleichterung ist das richtige Wort", erklärte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke am "Sky"-Mikrofon: "Zufrieden kann man damit nicht sein."

Mit zwei Niederlagen zum Schluss hatte Dortmund die Champions League noch in Gefahr gebracht. "Was wir in dieser Saison in Gänze abgeliefert haben, das müssen wir schon sehr deutlich und kritisch analysieren. Das ist nicht das, was wir erwarten", so Watzke, dem die 90 Minuten in Hoffenheim nicht wirklich gefallen hatten: "Heute das war einfach zu wenig, da muss sich bei uns eine ganze Menge ändern."

Ähnlich sah es auch Sportdirektor Michael Zorc, der den scheidenden Stöger dafür lobte, "Ruhe in den Klub gebracht und die Mannschaft stabilisiert" zu haben. Seinen Auftrag habe er erfüllt. Doch Zorc merkte auch an: "Ich glaube, wir haben viele Baustellen aktuell." Der Trainerwechsel innerhalb der Saison sei "untypisch" für den BVB, aber alternativlos gewesen.

Und nun? "Wir werden sicherlich an der einen oder anderen Stellschraube drehen müssen", so Zorc, der allerdings anfügte: "Ich mag es nicht, so ein Ankündigungs-Weltmeister zu sein. Wir wollen einfach Ergebnisse liefern." Das Thema Disziplin müsse man "in der nächsten Saison in den Vordergrund stellen". Das Problem dabei für die BVB-Verantwortlichen: "An manchen Stellen, das muss man ganz ehrlich sagen, waren wir ein wenig machtlos, wenn sich Spieler wegstreiken. Dann hast du immer die Wahl, komplett durchzugreifen und wirtschaftlich doof auszusehen. Oder dann eben das Beste aus dieser Situation zu machen."

Probleme? "Die reichen für drei Saisons"

Das habe Zorc auch mit den "vielen Problemen" mitunter gemeint. "Die reichen eigentlich für drei Saisons." Auch deshalb solle es nun "die eine oder andere Justierung" im Sommer geben, um dann in der nächsten Saison wieder richtig angreifen zu können.

Mit Nuri Sahin stellte sich auch ein Spieler den Fragen der Journalisten. "Ich bin froh, dass wir uns irgendwie über die Ziellinie gerettet haben. Dass es nicht schön war, dass es weh tat, dass die Fans nicht zufrieden sind, dass wir nicht zufrieden sind, das ist klar. Aber wir haben uns für die Champions League qualifiziert: Ich werde mich nicht dafür entschuldigen", stellte der Sechser klar.

Wir hatten ein Jahr, das uns so nicht noch einmal passieren sollte.

BVB-Profi Nuri Sahin

Selbstkritisch müsse man dennoch mit der Situation umgehen. "Wir hatten ein Jahr, das uns so nicht noch einmal passieren sollte. Weil andere Mannschaften auch Qualität haben. Wir haben uns über die Ziellinie gerettet, weil wir trotz wenig qualitativem Fußball Punkte geholt haben und die Liga in diesem Jahr nicht die beste war", so Sahins Fazit.

Auch die Krise von 2005 kein Vergleich

Angesprochen auf mögliche Mentalitätsprobleme schüttelte Sahin mit dem Kopf: "Ich sehe keine undisziplinierte Mannschaft. Wir hatten am Anfang der Saison Probleme, das ist ja klar, das ist von allen angesprochen worden. In der Phase, wo wir elf, zwölf Spiele nicht gewonnen haben, hatten wir schon große Probleme. Die haben wir dann meiner Meinung nach gelöst. Aber man muss auch ehrlich sein und einfach mal sagen: Wir waren dieses Jahr nicht besser als Platz vier. Alle müssen sich an die eigene Nase fassen: Haben wir alles für Borussia Dortmund auf dem Platz getan? Haben wir uns gut vorbereitet? Haben wir im Verein alle alles richtiggemacht? Haben die Fans alles richtiggemacht? Das sind Fragen, die man sich stellen muss."

Nur auf die Mannschaft draufzuhauen, sei aber auch der falsche Weg. "Man darf nicht vergessen: Selbst in der tiefsten Krise im Jahr 2005 habe ich diese Unruhe in dieser Form hier beim BVB nicht erlebt."

msc

Bilder zur Partie TSG Hoffenheim - Borussia Dortmund