Bundesliga

Heiko Herrlich: 5:0? "Das ist utopisch, aber..." - Trainer von Bayer 04 Leverkusen möchte im Fernduell mit BVB und 1899 kein Harakiri

Leverkusens Trainer möchte im Fernduell kein Harakiri

Herrlich: 5:0? "Das ist utopisch, aber..."

Ein 5:0 würde Leverkusen reichen - doch darauf setzt Bayer-Coach Heiko Herrlich nicht.

Ein 5:0 würde Leverkusen reichen - doch darauf setzt Bayer-Coach Heiko Herrlich nicht. imago

Sie werden ständig up to date sein, wie es in Sinsheim zwischen Hoffenheim und Borussia Dortmund steht. "Wir schauen, dass wir auf der Bank immer informiert sind", erklärt Heiko Herrlich das Prozedere am Samstag ab 15.30 Uhr. Der Trainer und sein Stab werden also immer genau Bescheid wissen, wie es zwischen dem BVB, der drei Punkte und sechs Tore Vorsprung auf Bayer hat, sowie 1899 steht, das nur aufgrund einer um drei Treffer besseren Tordifferenz vor der Werkself rangiert.

Über Informationen zu verfügen, ist die eine Sache. Wie man mit ihnen umgeht, eine andere. "Wir kennen alle Konstellationen. Theoretisch haben wir es ja jetzt selbst wieder in der Hand", weiß Herrlich, der aber zumindest nicht offiziell einen Kantersieg als Ziel ausrufen möchte. "Ein 5:0 ist natürlich utopisch", sagt Herrlich angesichts der Tatsache, dass Bayer noch nie in dieser Saison so hoch gewann, fügt jedoch immerhin an: "Aber andererseits haben wir in Leipzig 4:1 gewonnen und Aranguiz hatte die größte Chance aufs 5:1 vergeben. Im Fußball ist alles möglich."

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Bayer 04 Leverkusen - Vereinsdaten
Bayer 04 Leverkusen

Gründungsdatum

01.07.1904

Vereinsfarben

Rot-Weiß-Schwarz

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Herrlich glaubt auch an Dortmund

Ein 5:0 öffentlich ernsthaft anzupeilen wäre in jedem Fall ungeschickt. Zum einen, weil man dadurch die geretteten 96er unnötig zusätzlich motivieren würde. Zum anderen, weil Bayer zuletzt mit Toren geizte, in acht der jüngsten 13 Ligaspiele ohne Treffer blieb. Folglich beteuert Herrlich, dass man nicht vom Anpfiff weg auf ein 5:0 spielen werde.

Für den Werkself-Trainer stellt dies angesichts der Stärke des Gegners keine seriöse Option dar. "Den Ansatz kann man nicht haben. Den Ansatz haben wir nicht. So gehen wir da nicht ran. Wir wollen ja kein Harakiri machen", erklärt der 46-Jährige, der darauf setzt, dass sich der BVB für die 1:2-Heimniederlage gegen den bis dato Abstiegskandidaten Mainz 05 rehabilitieren möchte. "Dortmund will sich nach dem Spiel gegen Mainz sicher nicht so aus der Runde verabschieden", hofft Herrlich. Und gewinnt Hoffenheim nicht, reicht Bayer ein eigener Sieg für die Königsklasse.

Doch das 'Was-wäre-wenn' hat der Trainer als einen möglichen Stolperstein ausgemacht. "Wir dürfen jetzt nicht anfangen zu rechnen, sondern wir müssen gucken, dass wir unser Spiel gewinnen", fordert er und schildert ein Szenario, um seinen Standpunkt zu untermauern: "Wenn Dortmund in Hoffenheim 1:0 führt und bei uns steht es noch unentschieden - das würde ja reichen - dann könntest du sagen, wir spielen mit weniger Risiko. Und dann macht Hoffenheim in der 90. Minute den Ausgleich. Die Zeit kriegst du nie mehr zurück!"

"Wie transportierst du die Spielstände an die Spieler weiter?"

Daraus ergibt sich für Herrlich die im Vornherein nicht wirklich zu lösende Aufgabe, wie er mit den Informationen aus Sinsheim umgehen wird. "Die Frage ist also: Wie transportierst du die Spielstände an die Spieler weiter? Deshalb müssen wir sehen, dass wir bei uns bleiben, unser Spiel durchziehen und gewinnen." Und zwar am besten 5:0...

Stephan von Nocks

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