Die 85. Minute lief, als Leverkusen in Bremen noch einmal einen Angriff startete. Eine scharfe Flanke von links wurde allerdings zur leichten Beute von Werder-Keeper Jiri Pavlenka. Leverkusens Angreifer Volland kam einen Schritt zu spät, stocherte aber trotzdem nach und traf den Tschechen am Knie. Referee Hartmann pfiff die Szene ab, zückte Gelb - und zeigte diese Vollands verwundertem Teamkollegen Lucas Alario. Eine Verwechslung, weshalb sich Video-Assistent Bastian Dankert aus Köln einschaltete und Hartmann über dessen Irrtum aufklärte. Da dieser das Spiel noch nicht mit einem Pfiff fortgesetzt hatte, konnte der Sachverhalt aufgeklärt werden.
Hartmann nimmt Gelbe Karte nur zurück
Bis dahin ein Musterbeispiel für die Anwendung des Videobeweises, der zwar nicht zur Annullierung von Verwarnungen zur Anwendung kommen darf, wohl aber bei Verwechslungen. Allerdings: Hartmann agierte nach der Rücknahme der Gelben Karte nicht richtig. Denn diese hätte nun Volland sehen müssen, um den Fehler komplett zu korrigieren. Der Bayer-Stürmer kam aber ungeschoren davon. Zum Glück, aus seiner Sicht, da er bereits im ersten Durchgang Gelb gesehen hatte und eigentlich mit Gelb-Rot vom Platz geflogen wäre. Hartmann nutzte den Videobeweis somit eben doch, anders als von den Regeln vorgesehen, für die Rücknahme einer Gelben Karte.
Abgesehen davon, dass Volland die letzten Minuten im Weserstadion bestreiten durfte, hat der Fauxpas allerdings keine weiteren Folgen. Die erste Gelbe Karte markierte für den 25-Jährigen ohnehin die fünfte in der laufenden Saison. Damit ist er im abschließenden Heimspiel gegen Hannover 96 am kommenden Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) gesperrt.
Bayer muss demnach ohne seinen Top-Torjäger (14 Tore) die Negativserie von drei Partien ohne eigenes Tor (0:4, 0:1, 0:0) beenden. Auf dem Spiel steht die Teilnahme an der Königsklasse.