Ob das Spiel anders verlaufen wäre, wenn das Abseitstor von Tatsuya Ito gezählt hätte? Müßig, darüber zu diskutieren. Fakt ist: Nach Ansicht von Video-Assistent Günter Perl stand der kleine Japaner im Abseits, weshalb Schiedsrichter Deniz Aytekin das vermeintliche 1:0 aus HSV-Sicht bei Eintracht Frankfurt zurücknahm.
Diskutiert wurde vor allem darüber, ob Perl die allenfalls hauchdünne Abseitsstellung eindeutig erkennen konnte. "Er hat mir gesagt, dass er aufgrund der ihm in Köln zur Verfügung stehenden Möglichkeiten - wie in Szenen reinzuzoomen zum Beispiel - für ihn zweifelsfrei war, dass eine Abseitsposition vorlag", erklärte Aytekin am Sonntag im Gespräch mit dem kicker. Deshalb hatte sich der Unparteiische die Szene auch nicht selbst nochmal in der Review-Area angeschaut.
Abseits ist Abseits
Wichtig zu wissen, ist: Bei einer nicht erkannten Abseitsposition handelt es sich immer um eine klare Fehlentscheidung - mag sie noch so knapp sein. Demzufolge war es richtig vom Video-Assistenten, in dieser Szene einzugreifen. Anders als bei strittigen Zweikämpfen oder Handspielen gibt es keine Grauzone - Abseits ist Abseits.
Diskutabel bleibt dennoch der fehlende Einsatz von kalibrierten Linien, die alle Zweifel beseitigen können und ab der nächsten Saison denkbar sind. Bislang ging es nicht, weil es noch keinen von der FIFA lizenzierten Anbieter gibt. Bei der WM in Russland werden sie genutzt.
Kalibrierte Linien sind exakte mathematische Berechnungen der Positionen von Spieler und Ball. Wie etwa bei der Torlinientechnologie.