"Für mich steht fest: Wenn Werder es auch möchte, werde ich die nächsten drei Jahre definitiv hier sein", sagt Kohfeldt. Eine - heute häufig in Verträgen festgeschriebene - Ausstiegsklausel gibt es dabei gar nicht. "Nein", bestätigt Werder Bremens Trainer. "Über so etwas haben wir gar nicht geredet. Und es wird auch nicht passieren, dass nächstes Jahr ein anderer Verein anfragt und ich dann nachdenke."
Durch die offenen Trainerfragen bei Bayern und Dortmund war absehbar, dass ein Domino-Effekt einsetzen könnte - mit attraktiven Optionen. Doch für Kohfeldt "war immer klar, dass ich den Weg bei Werder weitergehen möchte. Ich glaube an das Potenzial dieses Vereins", sagt er. "Und ich finde es sehr wichtig, dass man sich klar bekennt. Als Trainer ist man immer auch ein Gesicht nach außen und Orientierung für die Mannschaft. Deshalb habe ich bewusst für drei Jahre unterschrieben, das ist ein klares Statement zu Werder."
Im Gespräch: kicker-Redakteur Thiemo Müller mit Werder-Trainer Florian Kohfeldt.
Kohfeldt: "Vielleicht sagen manche über mich: Das ist naiv"
Bis Oktober trainierte Kohfeldt noch die Bremer U 23. Mittlerweile hat er die Bundesliga-Mannschaft von einem Abstiegskandidaten zu einer begeisternden Mannschaft entwickelt. Die Folge ist ein Hype, wie er - in noch größerem Maße - auch um Hoffenheims Julian Nagelsmann entstand. "Ich muss mich erst mal daran gewöhnen, in diesem Zuge überhaupt genannt zu werden. Jeder muss für sich entscheiden, wie er die Dinge handhabt", sagt Kohfeldt. "Vielleicht sagen manche über mich: Das ist naiv, der könnte sich doch Optionen offenhalten. Aber für mich und meine Arbeit ist es wichtig, dass Klarheit herrscht."
Das, so der Trainer weiter, gebe einem die Möglichkeit, "nicht nur von Wochenende zu Wochenende zu denken. Mit der Überzeugung, die nächsten drei Jahre zusammenzuarbeiten, kannst du auch Entwicklungen im Verein über längere Zeiträume anschieben."
Thiemo Müller, David Riedel
Im Interview in der Montagsausgabe des kicker spricht Florian Kohfeldt neben seiner Zukunft auch ausführlich über seine Art der Menschenführung und den Umgang mit den Bremer Profis. Zudem äußert sich der Trainer zu seinem Werdegang und Werders Möglichkeiten in der Zukunft.