Trainer Niko Kovac gab sich zwar erneut als Unterstützer der technischen Hilfsmittel, in dem er sagt: "Der Videobeweis ist gut." Der Coach fügte aber noch hinzu: "In der Elfmeter-Szene lag er daneben." Sascha Stegemann, der Schiedsrichter, hatte von Videoassistent Dr. Jochen Drees aus Köln das Signal bekommen, sich den Zweikampf zwischen Makoto Hasebe und Davie Selke nochmals am TV-Schirm anzuschauen. Letztlich blieb er bei seiner Entscheidung. Ganz zum Unmut der Eintracht-Delegation, die weitere Szenen reklamierte.
Spielbericht
Zum Beispiel einen vermeintlich nicht-gegebenen Strafstoß auf der anderen Seite, als Per Skjelbred Stürmer Luka Jovic bei einem Eckball niederzerrte. "Jovic hätte Elfmeter kriegen müssen", kritisiert Sportchef Bobic, "aber da war der Container in Köln stumm." Oder ein Foulspiel an Marco Fabian, der vor dem 3:0 geschubst wurde – und der Schiedsrichter weiterspielen ließ. "Wir können alles auf den Schiedsrichter schieben, aber das wäre zu einfach", meint der Sportvorstand, für den der Strafstoß zum 1:0 "die alles entscheidende Situation war. Wahrnehmungsfehler können passieren, aber wenn du mit dem Puls runtergehst – so wie beim Biathlon –, dann kannst du dir das nochmal in Ruhe anschauen. Aber dann nochmals dasselbe zu sehen – das hat der Schiedsrichter exklusiv. Es ist kein Elfmeter, selbst die Herthaner haben geschmunzelt."
Das hat der Schiedsrichter exklusiv – selbst die Herthaner haben geschmunzelt.
Sportvorstand Fredi Bobic
Weiteren Redebedarf fand Bobic in puncto Platzverweis, als Hasebe für einen Ellenbogenschlag gegen Selke Rot sah. "Diese Dinge waren in den 90ern gang und gebe – heutzutage ist es eine Rote Karte. Das muss man akzeptieren. Es sieht im Fernsehen böse aus, aber so schlimm ist es nicht. Davon bekommt man keine Zahnschmerzen. Aber natürlich war es eine Rote Karte. Er wird uns jetzt leider fehlen - vielleicht kriegt er nur ein oder zwei Spiele Sperre und kann beim letzten Spiel wieder dabei sein."