Bundesliga

Arnold: "Weiß nicht, wo die Tomaten liegen"

Wolfsburg: Verhaegh übt Kritik

Arnold: "Weiß nicht, wo die Tomaten liegen"

Zwist: Raffael und Wolfsburgs Maximilian Arnold (r.).

Zwist: Raffael und Wolfsburgs Maximilian Arnold (r.). imago

Gefühlt war das Auftaktspiel des 31. Spieltags zwischen Borussia Mönchengladbach und dem VfL Wolfsburg nach 60 Minuten bereits gelaufen, die Fohlen führten komfortabel zu diesem Zeitpunkt mit 3:0 und waren dabei, den Sieg einzutüten. Doch dann kam es zu einem Duell zwischen Raffael und dem Wolfsburger Arnold. Bei diesem gingen beide nicht zimperlich miteinander um, es wurde geschoben, gerangelt und von Seiten des Brasilianers auch getreten - und dies vor den Augen von Schiedsrichter Tobias Stieler.

Der Unparteiische, der jedoch, wie Fernsehbilder zeigen, mit dem Rücken zu Raffael stand, beließ es in dieser Szene bei einer verbalen Ermahnung der beiden. Der Videoassistent schaltete sich nicht ein - zum völligen Unverständnis von Arnold, in dessen Augen Raffaels Aktion eine klare Tätlichkeit war. "Was soll ich dazu sagen? Wir haben hier gefühlt 50 Millionen Zuschauer und wir haben einen Videoschiedsrichter. Wo sind die denn alle?", fragte der Mittelfeldmann verwundert bei Eurosport und führte fort: "Das ist eine grundsätzliche Frage. Wir haben einen Videoschiedsrichter und wer das nicht sieht, ... Ich weiß nicht, wo die Tomaten liegen."

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Kein Zweifel an verdienter Niederlage - Verhaegh übt Kritik

Die Niederlage an dieser Szene festmachen wollte Arnold aber nicht, zu deutlich war der Unterschied der beiden Mannschaften - vor allem in Hälfte eins. "Nichtsdestotrotz haben wir das Spiel in der ersten Halbzeit verloren", stellte Arnold klar fest und war damit einer Meinung mit seinem Kapitän Paul Verhaegh. "Wie wir die erste Halbzeit gespielt haben, war sehr schlecht. Wir waren einfach nicht gut und haben das Spiel direkt verloren", sagte der Niederländer und stellte den Realitätssinn der Wolfsburger infrage: "Es sieht so aus, als sind wir uns unserer Situation nicht bewusst. Wenn man weiß, wie die Tabellensituation ist, dann geht das nicht. Ich habe keine Erklärung dafür."

Die Ursachen für die krachende Niederlage waren schnell gefunden. "Wenn man die Zweikämpfe nicht gewinnt, den Ball herschenkt, dann ist es egal, welche Formation man spielt", sagte Verhaegh. Ähnlich sah es auch Coach Bruno Labbadia, der neben dem schwachen Zweikampfverhalten und den zahlreichen Ballverlusten auch noch feststellte, dass "wir sehr einfache Tore kassiert haben". Aufgrund der Eindrücke aus den vergangenen Wochen ("Da waren wir stabil") kam die Niederlage für den 52-Jährigen durchaus überraschend. "Das war so nicht zu erwarten", sagte der Trainer und stellte fest: "Wir haben als Mannschaft nicht funktioniert, das war in den letzten Spielen anders."

Sich allzu lange mit der Niederlage aufhalten dürfe man aber nicht. "Es ist nicht schön, aber das gehört im Abstiegskampf dazu. Wir müssen das schnell aus den Köpfen kriegen", forderte Labbadia, wohlwissend, dass es nur noch drei Spiele sind, um den Klassenerhalt real werden zu lassen.

drm