Nur ein paar Zentimeter fehlten, sonst wäre Richter am Freitag womöglich zum Matchwinner geworden. Der 20-Jährige, der zur Halbzeit für Sergio Cordova ins Spiel kam, hatte seinen großen Auftritt in der 64. Minute: Er ließ drei Wolfsburger Abwehrspieler alt aussehen, zog erst mit links auf, dann legte er sich den Ball auf rechts und lupfte ihn gefühlvoll über VfL-Keeper Koen Casteels hinweg - an die Latte.
Reuter: "grandios, genial, schlitzohrig"
"Es wäre ein super Tor gewesen, leider hatte die Latte etwas dagegen", trauerte Richter der Chance hinterher. Manager Stefan Reuter nannte die Aktion im Überschwang "grandios, genial, schlitzohrig" und lobte Richters Leistung auch darüber hinaus: "Er hat Bälle gehalten und für Entlastung gesorgt. Es wäre ein Traum gewesen, wenn er sich belohnt hätte."
Spielbericht & Statistik
Nach seiner Einwechslung belebte Richter auf dem rechten Flügel die Partie. Trotzdem wurde er in der Nachspielzeit wieder ausgewechselt. Mit dem kopfballstarken Gojko Kacar wollte Trainer Manuel Baum vor der letzten Wolfsburger Ecke die Defensive stärken. Richter sei zunächst "todtraurig" darüber gewesen, weil er es „nicht verstanden“ habe, berichtete Baum. Doch er und Reuter erklärten dem Youngster die Maßnahme direkt nach dem Schlusspfiff.
"Als Spieler ist das schon sehr ärgerlich. Aber es war ein taktischer Wechsel, da bin ich nicht böse", sagte Richter mit etwas Abstand. In der Rückrunde kommt das Eigengewächs nun auf sieben Einsätze (zwei von Beginn an). Daran will Richter anknüpfen: "Ich bin gut ins Rollen gekommen, möchte mich in der Mannschaft etablieren und ein Spiel nach dem anderen machen."