"Natürlich sind wir alle traurig, weil wir gehofft und uns gewünscht hatten, dass er bei uns bleibt", räumte Hannovers Manager Horst Heldt am Donnerstag ein, "aber Salif ist jetzt in einem Alter, wo er noch mal die Möglichkeit hat, international zu spielen. Er hat fünf tolle Jahre hier gehabt. Der Verein hat ihm viel gegeben, aber Salif hat dem Verein auch viel zurück gegeben. Für uns ist das kein schöner Moment, aber es hat den Vorteil, dass wir jetzt Klarheit haben."
Salif Sané wechselte 2013 vom französischen Erstliga-Absteiger AS Nancy nach Hannover und hatte mit einigen Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen. Zu Beginn der Saison 2014/15 wurde der Senegalese wegen wiederholten Fehlverhaltens vom damaligen 96-Trainer Tayfun Korkut in die Regionalligamannschaft abgeschoben. Nach vier Monaten kehrte Sane in die Bundesligamannschaft zurück und entwickelte sich zum Leistungsträger. "Er ist einer der besten Abwehrspieler der Bundesliga. Für uns bedeutet sein Wechsel, dass wir sehr viel Qualität verlieren. Er hat einen brutal hohen Wert für die Mannschaft", sagte 96-Cheftrainer Andre Breitenreiter über den baumlangen Innenverteidiger mit dem überragenden Kopfballspiel. "Er hat nicht nur sportlich einen enormen Wert für die Mannschaft. Auch menschlich habe ich ihn in mein Herz geschlossen. Er ist ein fantastischer Typ und wird bis zum letzten Tag alles für die Mannschaft geben", erzählte der 96-Coach.
Spielersteckbrief Sané
Spielersteckbrief Hübers
Eins-zu-eins wird Salif nicht zu ersetzen sein.
Horst Heldt über Salif Sané
Nun wird es schwierig für den Aufsteiger, den Abwehrchef in der kommenden Saison gleichwertig zu ersetzen. "Das wird wirklich sehr schwer", gab Breitenreiter zu. Und Heldt ergänzte: "Spieler von seiner Qualität werden wir nur schwer bekommen. Eins-zu-eins wird Salif nicht zu ersetzen sein." Der Manager betonte aber auch, dass er keine Angst vor Veränderungen habe. Es werde nicht alles zusammen brechen, nur weil ein Spieler den Klub verlässt. "Es ist schade, dass er geht, aber so ist es."
Beim Auswärtsspiel am Samstag (15.30 Uhr) in Stuttgart bestreitet Sané nun eines seiner letzten Spiele für die Niedersachsen. Wer neben ihm in der Innenverteidigung auflaufen kann, ist allerdings fraglich. Winter-Neuzugang Josip Elez hat mit Adduktorenproblemen zu kämpfen, konnte am Donnerstag nur individuell trainieren. Sein Einsatz in Stuttgart ist fraglich, aber nicht ausgeschlossen. Bei Florian Hübner (Sprunggelenkprobleme) sieht es deutlich schlechter aus. Sein Einsatz ist "nahezu ausgeschlossen", verriet Breitenreiter.
Marvin Bakalorz, der am vergangenen Freitag beim 2:1-Heimerfolg gegen Werder Bremen in den letzten Minuten nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Elez in die Innenverteidigung rückte, hat aktuell mit Halsschmerzen zu kämpfen und konnte am Donnerstag nicht trainieren. Außerdem hat sich Oliver Sorg am Mittwoch einen leichten Hexenschuss eingefangen und konnte am Donnerstag nicht am Training teilnehmen. Ob er mit nach Stuttgart fährt, entscheidet sich am Freitag nach dem Abschlusstraining.
Feiert Hübers sein Bundesliga-Debüt?
Da Felipe mit einem Muskelfaserriss länger ausfällt, bleibt als einzig gesunder Innenverteidiger neben Salif Sané noch Timo Hübers. Der 21-Jährige hat für 96 allerdings noch kein Bundesligaspiel bestritten, kam bislang nur in der Regionalligamannschaft zum Einsatz. Breitenreiter: "Timo ist jetzt natürlich eine Option und bekommt eventuell seine Chance. Er ist im Training sehr konzentriert und stabil. Er wird bestimmt im Kader sein. Ob er spielen wird, kann ich aber noch nicht sagen."
