Welche Trainer wackeln?
Unai Emery (Paris Saint-Germain): Seit fast zwei Jahren ist Unai Emery jetzt bei PSG, der Baske kam 2016 als dreimaliger Europa-League-Sieger und sollte dem französischen Serienmeister den ersehnten Champions-League-Titel bringen, schaffen wird er das nicht mehr. Nach dem krachenden Aus in Barcelona 2017 machte in dieser Saison Real Madrid die Hoffnung zunichte.
Die designierte Meisterschaft bringt Emery nicht viel, denn die ist angesichts von 400 Millionen Euro Transferausgaben mehr als selbstverständlich. Der Vertrag des 46-Jährigen endet im Sommer, dann ist die Mission beendet. Paris sucht einen neuen Trainer, der endlich den Henkelpott in die französische Hauptstadt bringt.
Antonio Conte (FC Chelsea): Für ihn hätte es in Saison eins auf der Insel kaum besser laufen können; nach Anlaufschwierigkeiten fand Antonio Conte beim FC Chelsea sein Erfolgsrezept und war auf dem Weg zur Meisterschaft nicht mehr einzuholen, lediglich das verlorene Pokalfinale (1:2 gegen Arsenal) sorgte für eine kleine Schramme an einer ansonsten beeindruckenden Spielzeit 2016/17.
Umso ernüchternder verläuft diese Saison: Der entthronte Meister wird sich nicht einmal für die Champions League qualifizieren, das Phänomen des zweiten Chelsea-Jahres hat auch Conte erwischt. Dazu hat der Italiener selbst am meisten beigetragen. Fragwürdige Personalentscheidungen (Diego Costa) und die ständige, öffentliche Konfliktsuche mit den Bossen führen dazu, dass Conte definitiv kein drittes Dienstjahr in London antreten wird. Zumal alles darauf hindeutet, als würde Conte seinen alten Posten als italienischer Nationaltrainer wiederaufnehmen.
Arsene Wenger (FC Arsenal): Spätestens seit dem Fall aus den "Top Four" der Premier League befindet sich Arsene Wenger beim FC Arsenal auf dem Abstellgleis. Nach bald 22 Jahren ist der Franzose aber zu stur, selbst den Hut zu nehmen. Sein Vertrag ist noch bis 2019 datiert, deshalb ist es eher nicht wahrscheinlich, dass Arsenal schon in diesem Sommer die Reißleine zieht. Zumal Wenger bei einem Europa-League-Triumph wieder Argumente hätte, dann nämlich wäre Arsenal in der kommenden Saison wieder in der Königsklasse dabei.
Welche Vereine sind fündig geworden?
FC Bayern: Jupp Heynckes hört auf, das ist inzwischen mehr als deutlich verbrieft. Angekündigt hatten die FCB-Bosse, dass noch im April ein neuer Cheftrainer bekanntgegeben wird. Thomas Tuchel wird es nicht, ebenso wenig wie Julian Nagelsmann, Mauricio Pochettino, Joachim Löw, Jürgen Klopp oder Lucien Favre. Das Rennen hat Niko Kovac gemacht, der beim FCB einen Zweijahresvertrag erhält.
Welche Vereine suchen einen Trainer?
Borussia Dortmund: Der BVB ist im Inbegriff, sich für die Zukunft neu aufzustellen - das betrifft wahrscheinlich auch den Trainer-Posten. Der Vertrag von Peter Stöger gilt nur bis zum Sommer, seine Aufgabe, Dortmund nach dem misslungenen Bosz-Intermezzo wieder auf Kurs zu bringen, hat tabellarisch zumindest geklappt. Fußballerisch jedoch sucht der BVB nach dem Glanz alter Tage, nur mit wem? Wie auch beim FCB schwirren die Namen Hasenhüttl, Favre oder Nagelsmann herum. Bislang hält sich der Revierklub bedeckt.
Paris Saint-Germain: Alles hatte darauf hingedeutet, dass Thomas Tuchel bei Arsenal in die Fußstapfen von Wenger treten würde. Der "Sportbuzzer" vermeldete zuletzt aber, dass der einstige BVB-Coach bei PSG übernimmt. Französische Medien haben das inzwischen bestätigt, demnach hat Tuchel seit seinem Aus in Dortmund intensiv französisch gelernt und sich in Doha mit den PSG-Bossen getroffen. Bestätigt ist das noch nicht, auch wenn es laut "L'Equipe" nur "eine Frage der Zeit ist".
FC Chelsea: Weil Contes Tage allerspätestens am Ende der Saison gezählt sind, sucht auch Chelsea einen neuen Coach. Favorit auf die Nachfolge ist der im Sabbatjahr weilende Luis Enrique, der 2017 nach drei erfolgreichen Jahren beim FC Barcelona zurückgetreten war. Der 47-jährige Spanier weiß, wie man die Königsklasse gewinnt. Etwas, das Chelsea-Boss Roman Abramovich besonders glücklich machen würde.