Bundesliga

Borussia Dortmund - Peter Stöger: Derby-Hinspiel "nicht überdramatisieren"

Dortmund: Schmelzers Einsatz noch fraglich

Stöger: Derby-Hinspiel "nicht überdramatisieren"

Vor dem Derby-Rückspiel auf Schalke guter Dinge: Dortmunds Trainer Peter Stöger (li.).

Vor dem Derby-Rückspiel auf Schalke guter Dinge: Dortmunds Trainer Peter Stöger (li.). imago

Das Wetter meinte es gut mit den Fans von Borussia Dortmund, die am Dienstag die seltene Gelegenheit wahrnahmen, ihren Idolen bei der Trainingsarbeit zuzuschauen. Zum Auftakt der Derby-Woche hatte der BVB die Tore auf dem Trainingsgelände in Brackel geöffnet. Und zwar ganz bewusst. Die Spieler von Trainer Peter Stöger sollten spüren, wie es um die Stimmung unter den Anhänger in den Tagen vor dem wichtigen Spiel beim Revierrivalen FC Schalke 04 bestellt ist. "Ich finde es gut, wenn sich der Verein öffnet", sagt der Österreicher, "so finden die Spieler ein Gespür dafür, wie die Leute sie sehen."

Es war ein außergewöhnliches Spiel, in 20 Jahren werden wir uns noch daran erinnern.

Peter Stöger über das 4:4 im Hinspiel
Spielersteckbrief Schmelzer
Schmelzer

Schmelzer Marcel

Spielersteckbrief Kagawa
Kagawa

Kagawa Shinji

Trainersteckbrief Stöger
Stöger

Stöger Peter

Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
75
2
FC Schalke 04 FC Schalke 04
55
3
Bayer 04 Leverkusen Bayer 04 Leverkusen
51

Zu befürchten hatten seine Profis am Dienstag nichts. Nach dem 3:0-Sieg über den VfB Stuttgart am vergangenen Sonntag und der 2:3-Niederlage der Schalker beim Hamburger SV hat sich die Stimmungslage in Dortmund verglichen mit der Vorwoche um 180 Grad gedreht. Drohte den Schwarz-Gelben nach der 0:6-Niederlage in München noch ein Zitterfinale um die Champions-League-Qualifikation, kann der BVB sich jetzt plötzlich berechtigte Hoffnungen auf die Vize-Meisterschaft machen. Ein Punkt nur beträgt der Rückstand auf den FC Schalke auf Rang zwei, während man auf die fünftplatzierte Frankfurter Eintracht beruhigende fünf Zähler Vorsprung angesammelt hat.

Defensives Derby? Stöger: "Beide Mannschaft werden gewinnen wollen"

Das Derby-Hinspiel

Das Hinspiel zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 endete mit einem furiosen 4:4. Getty Images

"Es ist ein spezielles Spiel, es wird auch besonders bewertet werden", sagt Stöger, der vor seinem ersten Revierderby als BVB-Trainer steht. Das verrückte 4:4 im Hinspiel, als der BVB eine 4:0-Führung vor heimischer Kulisse noch aus der Hand gab, erlebte er noch aus der Entfernung als Trainer des 1. FC Köln . In welcher Form er diese Partie im Vorfeld des Rückspiels thematisiere, dazu hatte sich Stöger am Dienstag noch nicht final entschieden. "Es war ein außergewöhnliches Spiel, in 20 Jahren werden wir uns noch daran erinnern. Deshalb kann man es jetzt auch im Vorfeld nicht streichen", sagt er, "aber du brauchst es auch nicht überdramatisieren. So ein Spiel passiert nicht jede Woche." Und das dürfte durchaus im Sinne Stögers sein, der im Dezember mit der Marschroute sein Amt angetreten hatte, den BVB zu stabilisieren.

Auch der FC Schalke 04 setzt bekanntlich auf eine stabile Basis. Müssen sich die Fans also auf ein ultra-defensives Derby einrichten? Stöger glaubt nicht daran. "Beide Mannschaften wissen, dass sie gute Ausgangssituationen haben und mit einem Dreier einen richtig großen Schritt machen können", sagt der 51-Jährige und prophezeit: "Beide Mannschaft werden gewinnen wollen."

Kagawa vor Rückkehr ins Teamtraining

Ob Dortmund bei diesem Unterfangen wieder auf die Dienste des zuletzt angeschlagen ausgewechselten Kapitäns Marcel Schmelzer setzen kann, war am Dienstag noch nicht abschließend geklärt. Der Linksverteidiger trainierte regulär mir, lediglich den Torabschluss-Teil am Schluss der Einheit ließ er aus und joggte stattdessen mit den Innenverteidigern Sokratis und Ömer Toprak. Definitiv noch kein Thema wird Shinji Kagawa sein. Doch auch beim Japaner geht es voran: Am Dienstag absolvierte er abseits der Mannschaft eine umfangreiche Laufeinheit. Seine Rückkehr ins Teamtraining dürfte nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.

Matthias Dersch