Bundesliga

Florian Kohfeldts bislang unbekannte Herausforderung beim SV Werder Bremen

Werder Bremens Kampf gegen den Spannungsabfall

Kohfeldts bislang unbekannte Herausforderung

Das 1:2 in Hannover hat Werder-Trainer Florian Kohfeldt "sehr, sehr geärgert".

Das 1:2 in Hannover hat Werder-Trainer Florian Kohfeldt "sehr, sehr geärgert". picture alliance

Die enttäuschende Leistung beim 1:2 in Hannover wirkt in Bremen auch zu Beginn der neuen Trainingswoche noch nach. Intensives Videostudium, sowohl mit der ganzen Mannschaft als auch mit einzelnen Spielern, hat Coach Florian Kohfeldt am Dienstag auf die Agenda gesetzt, um die jüngste Vorstellung detailliert aufzuarbeiten. Wobei er nochmals betonte: "Diese Niederlage hat mich sehr, sehr geärgert. Ich weigere mich, die Saison ausklingen zu lassen. Wir müssen uns weiterentwickeln, dieses Bewusstsein will ich bei jedem Einzelnen wecken."

Um Missverständnissen vorzubeugen: Der Fußballlehrer sieht bei seinen Schützlingen "in keiner Weise ein Mentalitätsproblem. Keiner hat bewusst nachgelassen, der Charakter der Mannschaft ist extrem positiv." Doch stehen Kohfeldt und seine Profis nun eben vor einer bislang unbekannten psychologischen Herausforderung.

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"Das Messer am Hals" ist weg - doch Kohfeldt will die Spannung halten

Zwar erklärt der Coach den Abstiegskampf weiterhin für "nicht beendet", räumt aber auch ein: Der ganz große unmittelbare Druck, der ihn und sein Team seit Beginn der Zusammenarbeit im vergangenen November permanent begleitet hat, also "das Messer am Hals" (Kohfeldt), ist zumindest für den Moment nicht mehr zu spüren. Gleichwohl gelte es, die über Monate nachgewiesene Einstellung, "jedes Spiel unbedingt gewinnen zu wollen", nun auch unter neuen Vorzeichen aufrechtzuerhalten. "Das ist etwas Neues", verdeutlicht Kohfeldt, "diese Situation kenne ich noch nicht, aber ich freue mich drauf."

Alles, was jetzt passiert, hat Auswirkungen auf unsere Gesamtentwicklung und die kommende Saison.

Florian Kohfeldt

Dass die Grün-Weißen zuletzt einem unbewussten Spannungsabfall erlagen, will der Trainer "nicht ausschließen". Und selbst wenn dieser menschlich nachvollziehbar wäre, "müssen wir dagegen ankämpfen", fordert Kohfeldt. Sich selbst sieht der 35-Jährige dabei "gefordert, das vorzuleben", ebenso wie die Führungsspieler des Teams. Namentlich nennt Kohfeldt in diesem Zusammenhang Max Kruse, Zlatko Junuzovic, Thomas Delaney, Niklas Moisander, Philipp Bargfrede, Maxi Eggestein und Jerome Gondorf.

Mit den Akteuren aus diesem Kreis werde er besprechen, "an welchen Stellen ich als Trainer eingreife und wo die Gruppe die Dinge unter sich regelt". Selbst wenn Werder sich bis Saisonende nun im Niemandsland bewegen sollte, sei die Schlussphase "sehr wichtig", betont der Fußballlehrer. Denn: "Alles, was jetzt passiert, hat Auswirkungen auf unsere Gesamtentwicklung und die kommende Saison."

Thiemo Müller

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