Bundesliga

Hannover 96: Kapitän Philipp Tschauner will "auch aus Stuttgart etwas mitnehmen"

Hannover: Kapitän spürt, wie die Last abfällt

Tschauner: "Auch aus Stuttgart etwas mitnehmen"

"Die Situation richtig gut angenommen": 96-Kapitän Philipp Tschauner.

"Die Situation richtig gut angenommen": 96-Kapitän Philipp Tschauner. imago

Eine Viertelstunde vor Schluss hatte all denen, die mit Hannover 96 fiebern, noch einmal der Atem gestockt. Unmittelbar nach seinem Anschlusstor zum 2:1 war der Bremer Ishak Belfodil erneut frei vor Philipp Tschauner aufgetaucht . Doch der Keeper parierte im Eins-gegen-eins glänzend und beruhigte später die Gemüter. "Dafür bin ich da und muss präsent sein. Ich bin froh, dass ich den Ball halten und wir den Sieg über die Zeit retten konnten."

"Alles in die Waagschale geworfen"

Wichtig genug war es angesichts der sich zuspitzenden Lage im Tabellenkeller und einer zuvor fünf Spiel anhaltenden Niederlagenserie der Hannoveraner. "Wir haben uns vor dem Spiel geschworen, dass wir die Situation ändern wollen, und vom Turnaround-Moment gesprochen", verrät Tschauner, Kapitän und zugleich ein Wortführer des Teams. Es sei gelungen, weil die komplette Mannschaft alles in die Waagschale geworfen habe.

Wie etwa Winter-Neuzugang und Innenverteidiger Josip Elez, der sich vor seiner Auswechslung lange Zeit schon mit Adduktorenproblemen herumgeplagt hatte. Tschauner: "Er hat sich für uns geopfert und sich reingeworfen. Es zeichnet diese Mannschaft aus, dass wir alles geben."

"Da fängt man nochmal an zu zittern"

Der Lohn für den Neuling sechs Spieltage vor Schluss: Acht Punkte Vorsprung vor Relegationsplatz 16. Noch keine Garantie für den Klassenerhalt, aber: "Ein schönes Polster", findet Tschauner und pustet nach dem Krimi im Nordderby gegen Bremen noch einmal durch. "Wir haben die Situation richtig gut angenommen. Das ist nicht selbstverständlich für eine Mannschaft, die fünfmal zuvor verloren hat. Nach dem 2:1 hat dann doch der Kopf wieder eine Rolle gespielt. Da fängt man noch einmal an zu zittern."

Doch weil sich am Ergebnis und dem Ertrag von drei Punkten nichts mehr änderte, kann 96 nunmehr zwar konzentriert, aber auch etwas entspannter in die Vorbereitung auf das Aufsteigerduell in Stuttgart gehen. Das Ziel, nun auch beim VfB etwas zu holen, ist für Tschauner allerdings selbstverständlich: "Die Last fällt etwas ab, es waren sehr anstrengende Wochen für uns. Unsere Auswärtsbilanz in der Rückrunde ist aber bisher nicht so gut, auch deshalb wollen wir aus Stuttgart etwas mitnehmen."

Michael Richter

Bilder zur Partie Hannover 96 - Werder Bremen