Gibt es von angeschlagenen oder verletzten Spielern Grünes Licht, ist jeder Trainer glücklich. Für Heiko Herrlich dürfte dies in dieser Woche besonders gelten, darf er doch gleich auf den Einsatz eines lädierten Trios in Leipzig hoffen.
Bei Jonathan Tah war die Entwarnung eigentlich schon am Samstag direkt nach dem 0:0 vom Innenverteidiger selbst gekommen, der einen Tritt an die Innenseite des Oberschenkels erhalten hatte. "Kein Problem", hatte die Abwehrkante zu seiner Blessur angemerkt. Dass der Nationalspieler am Dienstag dennoch nicht mit auf den Platz kam, hat laut Herrlich nichts zu bedeuten. "Ich gehe davon aus, dass er am Donnerstag wieder im Training ist, vielleicht schon am Mittwoch. Bis Montag wird es auf jeden Fall", erklärte der Trainer.
Spielersteckbrief L. Bender
Spielersteckbrief Tah
Spielersteckbrief Pohjanpalo
Bundesliga - 29. Spieltag
Trainersteckbrief Herrlich
Das Mitwirken von Tah, der eine starke Rückrunde spielt und in dieser mit 77 Prozent gewonnener Duelle der zweikampstärkste Akteur im deutschen Oberhaus ist, wäre für Bayer 04 extrem wichtig. Gleiches gilt für das von Lars Bender, der nach hartnäckigen Leistenproblemen wie Tah am Mittwoch bzw. Donnerstag wieder mit seinen Kollegen auf dem Trainingsplatz stehen soll.
Der Einsatz des Kapitäns, der zuletzt beim 0:2 in Köln und auch beim 0:0 gegen Augsburg aussetzen musste, wäre nicht nur aus statistischer Sicht ein entscheidender Faktor für einen Leverkusener Erfolg.
Lars Bender, ein Faktor wie einst Matthias Sammer
Mit dem gelernten Sechser, der in dieser Saison meist als Rechtsverteidiger herausragende Leistungen abliefert, holte die Werkself in 19 Spielen 33 Punkte, also 1,94 Zähler im Schnitt, ohne ihn in elf Partien nur zwölf Punkte (1,09 im Schnitt). Ein Phänomen, dass Herrlich aus seiner Zeit als Spieler bei Borussia Dortmund kennt, in der sich die Abwesenheit von Matthias Sammer im Regelfall in einer schwächeren Punktausbeute niederschlug, wie sich der 46-Jährige erinnert. Sammer brachte neben seinen sportlichen Qualitäten auch die absolute Siegermentalität inklusive maximalen Ehrgeizes mit und sorgte so auf dem Platz für ein sehr leistungsorientiertes Klima. "Lars ist wie sein Bruder Sven vom Typ her ähnlich", erklärt Herrlich die besondere Wirkung seines zuletzt fehlenden Kapitäns. Lars Bender gehört bei Bayer zu den absoluten Führungs- und Schlüsselspielern und stellt eine tragende Säule dar.
Pohjanpalo wieder eine Option für Leipzig
Diesen Status hätte Joel Pohjanpalo nur allzu gerne. Der Strafraumstürmer, der gegen Augsburg mit einem Knochenödem im Sprunggelenk fehlte, spielt unter Herrlich bestenfalls eine Nebenrolle, soll aber für eine solche als Joker in Leipzig wieder einsatzbereit sein. Am Dienstag konnte der Finne zwar sein lädiertes Sprunggelenk in Bayers "Werkstatt" auf einem speziellen Laufband nur mit einem Bruchteil seines Körpergewichts belasten, doch die medizinische Abteilung hat Herrlich die rechtzeitige Rückkehr Pohjanaplos in Aussicht gestellt. "Joel wird bis Montag fit. Er soll am Donnerstag oder Freitag wieder einsteigen", gab der Trainer die ärztliche Prognose wider. Dennoch wird der Angreifer (bisher sieben Einwechslungen und ein Treffer in dieser Saison) in Herrlichs Planspielen anders als Tah und Lars Bender keine Hauptrolle einnehmen.
