Bundesliga

"Jähzorn ist gut": HSV-Trainer Christian Titz über Kyriakos Papadopoulos und seinen Vater

HSV-Trainer lobt Papadopoulos und die Stimmung

"Jähzorn ist gut": Titz über "Papa" und Papa

Schwärmte am Freitag gerade zu von Kyriakos Papadopoulos: HSV-Trainer Christian Titz.

Schwärmte am Freitag gerade zu von Kyriakos Papadopoulos: HSV-Trainer Christian Titz. picture alliance

Christian Titz hat seinen ersten Sieg als Trainer des Hamburger SV gefeiert, und das genau so, wie er es gerne mag: "die erste Halbzeit die Null gehalten und in der zweiten das Spiel für uns entschieden". Dieses Spiel fand am Mittwoch statt, in einem Bowlingcenter. "Ein sehr guter, gelungener Abend", erzählte Titz am Freitag auf einer Pressekonferenz, bei der so viel gelächelt und fröhlich geplaudert wurde, wie es für ein Bundesliga-Schlusslicht, das seit 14 Partien auf einen Sieg wartet, höchst ungewöhnlich ist.

Und der nächste Mannschaftsabend steht bereits bevor, Kyriakos Papadopoulos hat alle zum Essen eingeladen. Titz schwärmte geradezu von dem Spieler, der ihn nach seinem HSV-Debüt vor zwei Wochen (1:2 gegen Hertha) noch in aller Öffentlichkeit harsch kritisiert hatte . In einem "sehr vernünftigen Gespräch" habe sich der Grieche "sehr einsichtig gezeigt - was für ihn gar nicht so leicht ist, weil er ein sehr stolzer Mensch ist. Da hat er sehr viel Größe gezeigt." Danach habe er "sehr positiv und imposant zur Mannschaft gesprochen" und jene Essenseinladung ausgesprochen.

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Als junger Mann war ich bei meinem Vater auch ab und zu jähzornig. Und wenn der mich dann jedes Mal aus dem Haus geworfen hätte...

Christian Titz

"Wir wissen, dass Kyriakos ein sehr emotionaler Spieler ist und auch sehr viel Jähzorn in sich hat, was grundsätzlich eine gute Eigenschaft ist für ein Fußballspiel", erzählte Titz. "Denn Jähzorn lässt dich auf dem Platz nicht aufgeben, dich gegen Widerstände aufstemmen. Und wenn ich bedenke: Als junger Mann war ich bei meinem Vater auch ab und zu jähzornig. Und wenn der mich dann jedes Mal aus dem Haus geworfen hätte, dann wäre ich öfter nicht zu Hause gewesen."

Titz lächelte und plauderte im Wissen um zwei intensive Trainingswochen, in denen er seiner Mannschaft seine Idee vom Fußball einimpfen konnte. Und siehe da: "Man hat gemerkt, dass wir auf dem Platz momentan eine sehr positive Stimmung haben." Garniert mit der nötigen Giftigkeit: "Die Trainingseinheiten waren so, dass der eine oder andere Spieler auch mal aus der Haut gefahren ist, dagegen gegangen ist und sich beschwert hat, und das wollen wir auch."

Papadopoulos und Ekdal nicht im Kader - Ambrosius winkt die Startelf

Gerade am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) beim VfB Stuttgart - "vor der Kulisse gegen eine sehr defensive, konterstarke Mannschaft", die in der Rückrunde schon 20 Zähler geholt hat und damit 17 mehr als der HSV. "Da", sagt Titz, "werden Spieler benötigt, die sich aufbäumen."

Einer davon könnte der 19-jährige Stephan Ambrosius sein, den Titz in der Innenverteidigung testete und der auch ohne jegliche Bundesliga-Erfahrung für die Startelf "mit Sicherheit in der engeren Auswahl ist". Bobby Wood dagegen wird nach den Länderspielstrapazen "erschöpft und auch leicht angeschlagen" fehlen, bei Albin Ekdal und auch Papadopoulos wollte Titz noch abwarten, ob sie das Freitagstraining absolvieren können. Das Resultat fiel - anders als bei Lewis Holtby - negativ aus: Beide fehlen im Aufgebot der Hamburger, wie auch erneut Dennis Diekmeier. Im Vergleich zum Kader des 1:2 gegen Hertha BSC sind auch Bakery Jatta, Sejad Salihovic und Young-Jae Seo nicht dabei. Titz setzt neben André Hahn auf den 17-jährigen Josha Vagnoman, Mohamed Gouaida und Vasilije Janjicic.

Einen Personal-unabhängigen Wunsch hat Titz zum 47. Geburtstag am Sonntag: "Dass jeder Spieler 100 Prozent Einstellung raushaut."

jpe

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