Der Triumph des einen ist noch recht frisch, der des anderen liegt mittlerweile 16 Jahre zurück. Das Kunststück, wie André Breitenreiter 2017 in die Bundesliga aufzusteigen, gelang 2002 auch dem nun als Sportdirektor von RB Leipzig an die ehemalige Wirkungsstätte zurückkehrenden Ralf Rangnick - und das in überzeugender Manier. Mit am Ende elf Punkten Vorsprung vor einem Nichtaufstiegsplatz katapultierte der heute 59-Jährige die Niedersachsen seinerzeit aus der 2. Liga zurück ins Oberhaus. Namhafte Vereinsgrößen wie Jörg Sievers, Carsten Linke, Jan Simak oder Daniel Stendel zählten zu den Helden der Aufstiegsmannschaft.
Für 14 Jahre hielt sich 96 anschließend in der höchsten Spielklasse. Für Rangnick allerdings war fast genau vor 14 Jahren, im März 2004, das Ende an seiner Station Hannover erreicht. Als das Schiff in jener Saison nach etlichen Irrungen und Wirrungen in der Personalpolitik und im Zusammenwirken mit dem illustren spanischen Manager Ricardo Moar deutlich Kurs Richtung Abstieg nahm, riss der damals schon als Klubboss fungierende Martin Kind das Ruder herum und entließ Rangnick, den er freilich bis heute als ausgewiesenen Fachmann schätzt, nach 23 Spielen auf Platz 15 liegend. Ewald Lienen übernahm auf der Kommandobrücke und schaffte am Ende schließlich noch recht sicher den Klassenerhalt.
Spielersteckbrief Jonathas
Hannover 96 - Vereinsdaten
Gründungsdatum
12.04.1896
Vereinsfarben
Schwarz-Weiß-Grün
RB Leipzig - Vereinsdaten
Gründungsdatum
19.05.2009
Vereinsfarben
Rot-Weiß
Bundesliga - 28. Spieltag
96 nämlich verlor die jüngsten vier Partien
Letzteren endgültig sicherzustellen - das ist nun zu Rangnicks besonderer Rückkehr in Hannover die oberste Mission André Breitenreiters. Dabei gilt es für den aktuellen Coach, endlich einige Negativ-Serien abzustellen. 96 nämlich verlor die jüngsten vier Partien allesamt und erzielte dabei nur ein einziges Tor. Nur eine düstere Erinnerung, aber: Ähnliches geschah in den letzten fünf Partien unter Thomas Schaaf im Abstiegs-Frühjahr 2016...
Die Sturmflaute
Soll angreifen und für Tore sorgen: Jonathas. imago
Seit dem 23. Spieltag hat für Hannover kein Offensivspieler mehr getroffen. Niclas Füllkrug müht sich, Martin Harnik manövrierte sich in eine Formkrise und wurde parallel immer wieder von Erkrankungen geplagt, ehe er nun zum Team zurückkehrte. Gleiches gilt auch für den brasilianischen Sommer-Rekordeinkauf Jonathas, der nach Knieproblemen wieder einstieg und weiterhin auf eine kleine persönliche Serie unverletzter und erfolgreicher Spiele wartet.
Motivation für den 29-Jährigen: Im Hinspiel gelang ihm gegen das von Ralph Hasenhüttl betreute RB-Team zunächst die 1:0-Führung. Allerdings musste sich sein Team am Ende mit 1:2 gegen die Roten Bullen geschlagen geben.
