Bundesliga

Neuer Bayern-Trainer: Wer ist ein Kandidat? Wer nicht? Ein Überblick von Löw über Pochettino bis Kovac und Hasenhüttl

Löw auch in München kein Thema

Neuer Bayern-Trainer: Wer ist ein Kandidat? Wer nicht?

Kovac, Löw, Hasenhüttl (v.l.) - auch sie wurden schon als Bayern-Trainer gehandelt.

Kovac, Löw, Hasenhüttl (v.l.) - auch sie wurden schon als Bayern-Trainer gehandelt. imago (3)

Thomas Tuchel wird Jupp Heynckes beim FC Bayern nicht beerben , restlos überzeugt schienen die Verantwortlichen von Tuchel aber ohnehin nicht gewesen zu sein. Er ist nun von der Liste gestrichen, andere stehen noch drauf.

Kein Kandidat ist Joachim Löw (58). Er habe "andere Sorgen", sagte der Bundestrainer am Montagabend im ZDF, "für mich ist das überhaupt kein Thema". Das gilt allerdings auch umgekehrt: Nach kicker-Informationen dachten die Macher in München nie ernsthaft über Löw nach, der beim DFB noch bis 2020 gebunden ist. Auch Lucien Favre (60), der OGC Nizza im Sommer per Ausstiegsklausel verlassen könnte und dies wohl auch anstrebt, steht, zumindest bislang, nicht zur Debatte. Er soll kaum Chancen haben.

Über Hasenhüttl sprach Hoeneß schon 2016

Nur sehr schwer zu haben wäre Jürgen Klopp (50, Vertrag bis 2022); der FC Liverpool wird gerade erst zum "Klopp-Klub", der Trainer und sein Team sind der Fixpunkt der erfolgreichen Entwicklung, die noch lange nicht am Ende zu sein scheint. Premier-League-Kollege Mauricio Pochettino (46) hat sich bei Tottenham Hotspur längst für noch höhere Aufgaben empfohlen, erfüllt aber das nach wie vor gültige Bayern-Kriterium nicht, wonach der neue Mann Deutsch sprechen soll. Immerhin gab es ein Kontaktgespräch mit ihm. Das gilt auch für Antonio Conte (48, noch Chelsea), der in englischen Medien aber ohnehin besonders mit Paris St. Germain in Verbindung gebracht wird.

Ende 2016 hatte Bayern-Präsident Uli Hoeneß im kicker-Interview über "drei Kandidaten" gesprochen , "über die man nachdenken muss, wenn wir irgendwann einmal einen deutschsprachigen Trainer suchen sollten". Ralph Hasenhüttl (50) zählte er damals explizit dazu, auch wenn der sich bei RB Leipzig natürlich erst mal "die Hörner abstoßen" müsse. Zwar hat der Österreicher seinen 2019 auslaufenden Vertrag nach wie vor nicht verlängert, aber selbst schon kundgetan, "noch ein paar Jahre" zu brauchen , ehe er einen Klub der Größenordnung FC Bayern übernehmen könne.

Ob diese Aussage in Stein gemeißelt ist? Hasenhüttls Ehrgeiz ist bekannt. Er bleibt einer, den die Bayern grundsätzlich interessant finden - und nach der jüngsten Entwicklung umso mehr (Bei den Buchmachern ist er gar der Favorit, "bwin" führt ihn mit einer Quote von 2,0).

Über Streich wurde ernsthaft nachgedacht

Ernsthaft nachgedacht haben sie beim Rekordmeister auch über Christian Streich (52), dessen Arbeit beim SC Freiburg bundesweit seit Jahren riesige Anerkennung erfährt, der aber als Profitrainer noch für keinen anderen Verein tätig war - er wäre, so denn überhaupt an einem solchen Schritt interessiert, eine extrem mutige Entscheidung der Münchner.

Julian Nagelsmann (Hoffenheim) war nach kicker-Informationen schon mal auf dem Bayern-Radar, ist es - zumindest vorerst - jedoch nicht mehr. TSG-Mäzen Dietmar Hopp erklärte zudem unmissverständlich, darauf zu "bestehen", dass der 30-Jährige zumindest bis 2019 sein Arbeitspapier erfüllt, was dieser ebenfalls zugesagt hat.

Kovacs Weg gefällt den Bayern

Und Niko Kovac (46)? Der gebürtige Berliner hat Eintracht Frankfurt zum Champions-League-Aspiranten geformt und eine Bayern-Vergangenheit (Weltpokalsieger 2001, Meister und DFB-Pokalsieger 2003), er versteht sich mit FCB-Sportdirektor Hasan Salihamidzic und brächte auch ein gewisses internationales Flair mit, sammelte etwa als Spieler und Trainer WM-Erfahrungen. Sein Weg gefällt den Bayern. Allerdings steht auch er noch bis 2019 unter Vertrag, den er, so prophezeite es Sportdirektor Bruno Hübner schon vor einigen Wochen, "mit Sicherheit erfüllen" werde. Kovac gilt als Mann der Prinzipien. Doch was, wenn sein Ex-Klub tatsächlich Ernst machen sollte?

Viele Namen, einige Kandidaten und jederzeit die Möglichkeit, dass der FC Bayern doch einen "Mister X" ins Visier nimmt: Die Trainerfrage an der Säbener Straße bleibt spannend, und auch wenn die Verantwortlichen keine schnelle Entscheidung fällen wollen - sie wird wohl schon bald noch mehr Fahrt aufnehmen.

Karlheinz Wild/jpe

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