Trainer Niko Kovac rückte von der gewohnten Dreier-/Fünferkette ab und ordnete seine Mannschaft in einem 4-1-2-2-1 mit Marius Wolf als offensivem Rechtsverteidiger und dem Duo Marc Stendera/Daichi Kamada als Achter im Mittelfeld an. Frankfurt dominierte das Geschehen im ersten Durchgang. Mit flottem Kombinationsspiel überzeugten die Gäste insbesondere über De Guzman, Stendera und Linksaußen Danny Blum. Wie gegen Mainz (kicker-Note 2,5) gefiel De Guzman als zentraler Sechser und organisierte mit viel Übersicht den Spielaufbau. Nach dem Seitenwechsel schlichen sich einige Ungenauigkeiten und Fehlpässe ein, was angesichts von neun Einwechslungen aber nicht überraschte.
In Abwesenheit von elf Nationalspielern diente der Test vor allem den Ersatzkräften als Möglichkeit, sich für die anstehende heiße Phase nach der Länderspielpause zu empfehlen. Dies gelang insbesondere Rechtsaußen Branimir Hrgota, der innerhalb von fünf Minuten (77. - 82.) einen lupenreinen Hattrick erzielte. Erneut keinen guten Tag erwischte dagegen Sebastien Haller. Zwar staubte der Franzose aus kurzer Distanz zum 5:1 ab (38.), wirkte ansonsten bis zu seiner Auswechslung nach 67 Minuten aber teilnahmslos. Ein Bewerbungsschreiben für einen Platz in der Startelf sieht anders aus.
Bundesliga - Tabelle
Spielersteckbrief Hrgota
Meier sammelt weiter Spielpraxis
Für den mit acht Bundesliga-Treffern noch immer torgefährlichsten Angreifer der Eintracht kam "Frankfurts Fußballgott" Alexander Meier ins Spiel. Begleitet von tosendem Applaus nahm Meier seinen Platz in der Sturmspitze ein. Seit gut drei Wochen trainiert der Torschützenkönig von 2015 wieder mit der Mannschaft. Auf dem Rasen blieb Meier zwar blass, konnte aber, wie im letzten Test gegen Kazanka Moskau, wichtige Spielpraxis sammeln. Im Tor erlebte Ersatztorwart Jan Zimmermann einen erwartungsgemäß ruhigen Nachmittag. Einmal musste der 32-Jährige allerdings hinter sich greifen, als der ehemalige Eintracht-Jugendspieler Stanko Pavlovic aus abseitsverdächtiger Position ins kurze Eck einschob und zwischenzeitlich auf 1:4 verkürzte (28.). Insgesamt ließ Frankfurt dem Sechtsligisten jedoch keine Chance.
Sorgen um Falette
Trainer Niko Kovac resümierte nach dem Spiel: "Wir haben ein bisschen Abwechslung zum Trainingsbetrieb bekommen. Aus einem Testspiel kann man zwar nicht viel mitnehmen, aber wir haben die Menschen hier glücklich machen können." Sorgenfalten bereitete dem Coach Simon Falette, der nach seiner Einwechslung (46.) bereits 17 Minuten später wieder runter musste. Der Innenverteidiger war unglücklich mit gestrecktem Bein auf den Ball getreten und verließ humpelnd das Feld. Eine genaue Diagnose konnte Kovac nach dem Spiel noch nicht abgeben: "Ich hoffe nur, dass nicht irgendwelche Bänder in Mitleidenschaft gezogen worden sind."
Alemannia Haibach - Eintracht Frankfurt 1:9 (1:5)
SG Eintracht: Zimmermann (46. Bätge) - Wolf (46. da Costa), Russ, Knothe (46. Falette/63. Schmitt), Willems (61. Chandler) - de Guzman (46. Häuser), Kamada (67. Rodwald), Stendera - Hrgota, Blum (61. Albanese) - Haller (67. Meier)
Tore: 1:0 (6.) Kamada, 2:0 (15.) Stendera, 3:0 (22.) Hrgota, 4:0 (25.) Kamada, 4:1 (28.) Pavlovic, 5:1 (38.) Haller, 6:1 (50.) Blum, 7:1 (77.) Hrgota, 8:1 (78.) Hrgota, 9:1 (82.) Hrgota.
