Natürlich sind es Hypothesen. Was wäre, wenn Mario Gomez noch für den VfL Wolfsburg spielen würde? Hätte der Nationalstürmer, der für die anstehenden Länderspiele nominiert wurde, auch die Niedersachsen aus dem Tabellenkeller geschossen? Beim VfB Stuttgart ist ihm dies jedenfalls gelungen. Traf er in der Hinrunde beim VfL in zwölf Spielen nur einmal, so schoss er für den VfB in zehn Partien bereits sechs Treffer. Stuttgart obenauf, Wolfsburg hängt hingegen weiter im Abstiegskampf fest. Für Gomez' Ex-Klub ist das ein Desaster.
War es also ein schwerer Fehler, Gomez einfach so ziehen zu lassen? Olaf Rebbe mag sich diesen Schuh öffentlich nicht anziehen. "Es freut mich für Mario, dass er da erfolgreich ist", sagt der Wolfsburger Sportdirektor. "Er hatte sich gewünscht, dass er noch mal einen Impuls für seine Karriere setzt. Das Thema haben wir vor Weihnachten beendet. Da macht es auch keinen Sinn, das immer wieder rauszuholen."
Dafür aber wiegen die Auswirkungen dieser Personalentscheidung zu schwer. Gomez triumphiert wie im Vorjahr als Retter im Abstiegskampf, Wolfsburg versinkt im sportlichen Chaos. Weil Gomez-Ersatz Divock Origi nicht funktioniert und dessen Ersatzkräfte Landry Dimata und Victor Osimhen bislang keine Bundesligatauglichkeit nachgewiesen haben. Und doch sagt Rebbe im Rückblick auf den Gomez-Transfer kurz vor Weihnachten: "Wir haben alle Dinge abgewogen in der Situation, wahrscheinlich würden wir es immer noch so machen."