Bundesliga

Schiri Malte Dittrich unterliegt erneut mit seiner DFB-Klage

Unparteiische gehen kein Arbeitsverhältnis ein

Schiri Dittrich unterliegt erneut mit seiner DFB-Klage

Scheiterte mit seiner Klage nun auch vor dem LAG Hessen: Malte Dittrich.

Scheiterte mit seiner Klage nun auch vor dem LAG Hessen: Malte Dittrich. imago

In der rund zweieinhalbstündigen Verhandlung vor dem LAG Hessen (Aktenzeichen 9 Sa 1399/16) erwiesen sich die Positionen als unvereinbar, weshalb der von der Richterin avisierte Vergleich, der unter anderem eine Kompensationszahlung vorsah, nicht in Frage kam. Dem DFB war daran gelegen, die Frage, ob sich die Schiedsrichter in "einer Arbeitsnehmerrolle", wie von Dittrich formuliert, befinden oder nicht, rechtsverbindlich zu klären. Die 9. Kammer unter Vorsitz der Richterin Anja Fink urteilte, dass der für eine Spielzeit geschlossene Vertrag kein Arbeitsvertrag sei, sondern lediglich eine Rahmenvereinbarung. Damit folgte sie der Argumentation von DFB-Anwalt Johan-Michel Menke, der den Verband bereits vor dem Bundesarbeitsgericht im Fall Heinz Müller erfolgreich vertrat. Eine Urteilsbegründung des LAG liegt noch nicht vor. Geht keine Nichtzulassungsbeschwerde ein, wird das Urteil rechtskräftig.

Dittrich hatte bis 2015 zum Kreis der Eliteschiedsrichter gehört, war in der 3. Liga und im DFB-Pokal eingesetzt worden sowie in der Bundesliga als Vierter Offizieller. Wenige Wochen nach seinem letzten Auftritt im Relegationsspiel zwischen den Würzburger Kickers und dem 1. FC Saarbrücken am 31. Mai wurde ihm mitgeteilt worden, dass er zum 1. Juli von der Elite-Liste gestrichen wird. Daraufhin hatte er vor dem Arbeitsgericht eine Klage gemäß Paragraph 17 des Teilzeit- und Befristungsgesetz eingereicht. Der Jurist wollte feststellen lassen, dass das Arbeitsverhältnis nicht aufgrund der Befristung beendet wurde.

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FIFA-Schiedsrichter kann bis zu 79.000 Euro im Jahr kassieren

Das LAG Hessen folgte seiner Argumentation jedoch nicht und wies die Klage ab. Für den DFB ist die Entscheidung insofern von großer Bedeutung, dass im anderen Fall seine Elite-Schiedsrichter künftig als Arbeitnehmer eingestuft worden wären. Dittrich war noch nach dem alten System honoriert worden, das sich nach der Zahl der Einsätze und der Höhe der Liga richtete. Seit dieser Saison erhalten die Unparteiischen neben den Spielprämien einen jährlichen Grundbeitrag, der je nach Spielklasse und Erfahrung schwankt. Ein FIFA-Schiedsrichter kann so bis zu 79.000 Euro im Jahr kassieren.

Michael Ebert