Bundesliga

Hamburgs Trainer Christian Titz: "Die Unterstützung hat mich immer beeindruckt"

HSV-Trainer geht optimistisch in sein erstes Bundesliga-Spiel

Titz: "Die Unterstützung hat mich immer beeindruckt"

Guter Dinge: Christian Titz.

Guter Dinge: Christian Titz. imago

Geredet hat Christian Titz am Donnerstagmittag rund eine Viertelstunde und das was er sagte, wich an vielen Stellen sogar von den handelsüblichen Phrasen ab. Fernab von Details hinterließ der neue HSV-Trainer aber vor allem das, was rund um den Bundesliga-Dino lange nicht mehr zu spüren war: ein positives Gefühl.

Mit einem breiten Grinsen, vielen Lachern und sogar kleinen Scherzen vermittelte Titz den Außenstehenden genau das, was er auch auf die Mannschaft übertragen will. "Ich gehe mit der Situation sehr positiv um", erzählte er und kam fast gänzlich umher, von Druck zu sprechen. Er freue sich einfach auf das Spiel gegen Hertha BSC, versicherte er.

Es wird Veränderungen in der Startaufstellung geben.

Titz hat sich noch nicht auf den 18er Kader festgelegt

"Wir haben eine große Chance", sagte Titz und schränkte ein, "das Spiel gegen Hertha zu gewinnen." Vom Klassenerhalt und von Abstiegskampf redete er gar nicht, der 46-Jährige lenkte jede Frage lediglich auf die - mal wieder? - vorentscheidende Partie am Samstagnachmittag. Wie er sie angehen wird, weiß er, verriet es aber nicht. Selbiges galt für den 18er Kader, der erst nach dem Abschlusstraining am Freitag bekanntgegeben wird. Zumindest so viel ist klar: "Es wird Veränderungen in der Startaufstellung geben. Wir versuchen, einen ausgewogenen Mix aus jungen und erfahrenen Spieler zu stellen."

Titz lobt den Konkurrenzkampf und die andere Kommunikation

Der bisherige Trainer der Reservemannschaft schickte auch am Donnerstagmorgen ein zahlreiches Aufgebot auf den Trainingsplatz und machte klar, dass alle Spieler auch Anfang nächster Woche wieder dort stehen können. Manche werden am Wochenende zwar für die U 19, manche für die U 21 auflaufen, danach aber geht der Konkurrenzkampf von vorn los.

Generell nahm Titz aus den fünf Einheiten mit dem Profi-Kader und den dazugekommenen Nachwuchskräften einen positiven Eindruck mit: "Wir haben Konkurrenzkampf in die Gruppe reinbekommen, andere Spielertypen, die ein anderes Element reinbringen. Und ganz wichtig: Du bekommst auch in die Kabine andere Typen rein, sodass die Kommunikation eine andere ist. Die Spieler haben sich wirklich reingehängt."

Das Rezept: Fehler machen und mutig sein

Natürlich sei er sich der Lage bewusst und auch seiner persönlichen Situation. Hält er den seit Monaten abgeschriebenen Tabellenvorletzten irgendwie noch in der Liga, ist die Chance groß, auch in der kommenden Saison an der Seitenlinie zu stehen. Doch damit wolle sich Titz nicht großartig beschäftigen, denn zum einen "darf ich das machen, was vielen vergönnt ist; mit vielen Fußballern zu arbeiten, die eine hohe Qualität haben." Und zum anderen "besteht das Leben nicht nur aus Fußball".

Für seine Spieler gilt das ebenso, sie sollen "mutig sein", die "PS auf die Straße kriegen" und "Fehler machen", denn "Fehler gehören dazu". Aber, und das ist der Zusatz, der das Grinsen am frühen Samstagabend verschwinden lassen könnte: "Am Ende des Tages musst du Spiele gewinnen."

Helfen sollen die Fans, die die Mannschaft vor dem Spiel lautstark empfangen wollen und für Titz ein "ganz wichtiger Impuls" sind. "Als ich nach Hamburg kam, hat mich die Unterstützung von den Rängen immer beeindruckt. Ich weiß, wie wichtig das für die Mannschaft ist."

mkr