Bundesliga

Veh: "Wenn die anderen nicht so schwach wären, wären wir schon weg"

Manager erklärt, warum Köln noch eine Restchance besitzt

Veh: "Wenn die anderen nicht so schwach wären, wären wir schon weg"

Möchte das immer stärker drohende Unheil noch nicht beim Namen nennen: FC-Manager Armin Veh.

Möchte das immer stärker drohende Unheil noch nicht beim Namen nennen: FC-Manager Armin Veh. imago

Gefühlt sei man schon zehnmal abgestiegen, hatte Stefan Ruthenbeck vor dem 1:3 in Bremen erklärt. Nach der Niederlage ist somit also "gefühlt" Abstieg Nummer 11 in dieser Saison vollzogen. Bislang hat sich der FC nach solchen Rückschlägen trotzdem immer wieder aufgebäumt. Dass dies aber immer schwieriger wird, je öfter diese Misserfolgserlebnisse eintreten und je näher das Saisonende rückt, weiß auch Armin Veh.

Der Manager beklagte nach dem Bremen-Spiel, dass der FC mal wieder das Momentum, das auf Kölner Seite war, nicht genutzt habe. Wie nach dem 1:1-Ausgleichstreffer von Yuya Osako, der die logische Folge eines guten Starts in die zweite Hälfte gewesen war. "Da machst du den Ausgleich, nachdem du besser warst, und kriegst dann wieder so ein einfaches Tor. Und ob du das immer verkraftest, ist die Frage", sagt Veh mit einer gewissen Skepsis. Irgendwann schwindet eben der Glaube. Und Veh war anzumerken, dass dieser Punkt nicht mehr weit entfernt ist.

Veh rechnet die Restchance vor

Als erreicht sieht der Manager diesen aber noch nicht an. "Unabhängig von irgendetwas müssen wir es bis zum Ende versuchen. Immer. Dazu gibt es ja keine Alternative", fordert er, "du musst es durchziehen." Doch allein aufgrund der schwächelnden Konkurrenz möchte Veh allerdings auch nicht Zuversicht ausstrahlen. "Wir sind erstmal acht Punkte hinten dran. Die acht Punkte müssen wir erstmal holen! Und dann müssen die anderen gar nichts mehr gewinnen", rechnet Veh vor, der betont, dass der FC nur noch eine Restchance besitzt, "weil die anderen auch schwächeln. Wenn die anderen nicht so schwach wären, wären wir ja schon weg." Und eigene Stärke nur aus der Schwäche der anderen zu ziehen, ist keine ausreichende Hilfe, wie der Manager weiß.

Den HSV musst du eh überholen, weil sonst...

Armin Veh

Aber auch wenn Veh die Defizite des eigenen Teams bewusst sind, weigert er sich weiterhin aufzugeben. "Du kannst nie irgendetwas abschenken", sagt er, "diese Endspiele musst du ausgeben, aber nicht, dass du keine Chance mehr hast. Das macht keinen Sinn." Eine Endzeitstimmung, wie sie beim HSV zuletzt entstand, ist kontraproduktiv. Die Hamburger hinter sich zu lassen, das ist allen in Köln bewusst, gehört zum Pflichtprogramm, um das Wunder noch zu schaffen. Das weiß auch Veh, der sagt: "Den HSV musst du eh überholen, weil sonst..." Veh führt den Satz nicht bis zum Ende. Beim Namen nennen möchte er das immer stärker drohende Unheil nicht. Was bleibt, ist nur der nächste Anlauf. Die Vorgabe ist weiterhin dieselbe. Siege müssen her. Am Sonntag gegen Leverkusen folgt der nächste Versuch, den Glauben an das Wunder nicht sterben zu lassen.

Stephan von Nocks