Bundesliga

BVB hält CL-Kurs, Leipzig besiegt Bayern, Köln klettert

27. Spieltag: HSV verliert auch mit Titz weiter

BVB hält CL-Kurs, Leipzig besiegt Bayern, Köln klettert

Dortmunds Matchwinner gegen Hannover: Michy Batshuayi.

Dortmunds Matchwinner gegen Hannover: Michy Batshuayi. imago

Matchwinner Batshuayi: Dortmund erarbeitet sich Sieg gegen Hannover

Wie schon das enttäuschende Hinspiel hat Borussia Dortmund auch das bittere Rückspiel gegen Salzburg mit einem Bundesliga-Heimsieg verarbeitet: Drei Tage nach dem Europa-League-Aus bezwang der BVB - mit Götze, aber ohne Reus in der Startelf - am frühen Sonntagnachmittag Hannover 96 mit 1:0. Batshuayi, der schon nach 44 Sekunden am Pfosten gescheitert war, lenkte eine Ecke spektakulär mit der Hacke zum Siegtor ins Netz (24.), hätte sogar leicht nachlegen können (34.). Hannover wurde erst nach der Pause mutiger, während sich Dortmund zurückzog, kassierte aber trotzdem die vierte Niederlage in Folge (und noch einen Pfostenschuss von Joker Philipp, 89.). Schwarzgelb bleibt punktgleich mit dem VfB die zweitbeste Rückrundenmannschaft und unter Peter Stöger in der Bundesliga ungeschlagen.

2:0 im Rheinderby - Köln verlässt den letzten Platz

Der 1. FC Köln hat die Gunst der Stunde genutzt und als einziges Kellerkind am 27. Spieltag gewonnen. Durch das 2:0 gegen Bayer Leverkusen verlässt der Geißbock-Klub erstmals seit dem 3. Spieltag den letzten Tabellenplatz. Das Schlusslicht der Liga ist durch den Kölner Erfolg im Rheinderby nun der Hamburger SV. Die Mannschaft von Trainer Stefan Ruthenbeck ging die Partie sehr bissig an und setzte Leverkusen schnell unter Druck. Der frühe Führungstreffer durch Osako, der Bayer-Keeper Leno alt aussehen ließ, fiel ein wenig mit Ankündigung. Der nächste Tiefschlag für die Herrlich-Elf sollte nicht lange auf sich warten lassen: Alario schlug Maroh mit dem Ellenbogen an den Hals, per Videobeweis wurde der Stürmer vom Platz gestellt. Alles sprach zur Pause somit für Köln, doch direkt nach dem Seitenwechsel lief Brandt alleine auf Horn zu, scheiterte aber. Der FC fing sich bald wieder und kam unter gütiger Mithilfe von Bayer zum 2:0-Endstand, als Aranguiz per Kopfball-Rückgabe für Zoller auflegte, der ins leere Tor lief.

Premiere in Leipzig: RB besiegt erstmals den Rekordmeister

Schuss zum Sieg: Werner überwindet Ulreich zum 2:1.

Schuss zum Sieg: Werner überwindet Ulreich zum 2:1. imago

Zum Abschluss des Spieltags standen sich der Vize-Meister der vergangenen Runde aus Leipzig und der amtierenden Titelträger FC Bayern gegenüber. Beide Mannschaften boten nach der anstrengenden Europapokalwoche nicht ihre vermeintliche Startelf auf, dennoch entwickelte sich vom Anpfiff weg ein munteres Spiel. Und das umso mehr, als die Münchner mit der ersten Chance durch Wagners Kopfballtor in Führung gingen. Fortan entwickelten die Sachsen einen gehörigen Druck, der noch vor dem Halbzeitpfiff durch Keita mit dem 1:1 belohnt wurde. Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Hasenhüttl-Elf das gierigere Team. RB entwickelte weiterhin viel Druck und kam über einen Konter durch Werner zum verdienten 2:1 – damit endete auch seine Torlos-Serie in der Liga nach 543 Minuten. Heynckes reagierte und brachte Ribery und fortan agierten die Münchner wieder mehr auf Augenhöhe. Allerdings blieb der FCB gegen die blitzschnellen Leipziger für Konter anfällig, aber RB ging mit diesen zu lässig um. So blieb das Spiel bis zum Schlusspfiff auf des Messers Schneide, doch am Ende jubelten die Leipziger erstmals gegen den Branchenprimus.

HSV schwebt nur eine Halbzeit - Kalou schockt Titz-Elf

Hamburgs Hunt hadert, die Herthaner jubeln dank Kalou.

Hamburgs Hunt hadert, die Herthaner jubeln dank Kalou. Getty Images

Unter der Woche hatte Christian Titz als dritter Trainer des Hamburger SV übernommen und den Kader sowie die Startelf am Samstagnachmittag gehörig durcheinandergewirbelt. Vom Anpfiff weg war den Hanseaten dann auch anzusehen, dass sie den Abstiegskampf nochmal annehmen wollten. In den Zweikämpfen bissig und nach dem Führungstor durch Douglas Santos auch spielerisch überzeugend. Das Tor des Brasilianers wirkte absolut befreiend für den Bundesliga-Dino - das galt auch für Keeper Pollersbeck, der gegen Ibisevic und Darida glänzend reagierte. Nach dem Seitenwechsel war der Schlussmann der Hanseaten dann aber geschlagen, als Herthas Lazaro eine Flanke aus kurzer Distanz ins Hamburger Tor drückte. Nun wackelte der HSV bedenklich, Hertha kam immer besser auf und schaffte durch Kalou sogar die Wende zum 2:1. Der HSV versuchte zurückzukommen, doch der Tabellenvorletzte wirkte letztlich zu gehemmt, um noch einen Zähler zu ergattern.

Mainz desolat - Frankfurt siegt nur 3:0

In Frankfurt wollten die Mainzer den blamablen Pokal-Auftritt bei der Eintracht (0:3) vergessen machen und wichtige Zähler im Keller sammeln. Doch das Vorhaben ging schon früh nach hinten los. FSV-Keeper Müller ließ einen eher harmlosen Boateng-Schuss ins kurze Eck zum 0:1 rutschen, Jovic und Rebic legten sehenswert nach, so dass es schon zur Pause nach einem souveränen Sieg für die Kovac-Elf aussah. In Hälfte zwei ließen die Frankfurter keinen Deut nach, verwalteten den klaren Vorsprung und hätten besonders durch Jovic das Ergebnis in die Höhe schrauben können. Die Mainzer fielen phasenweise auseinander, blieben abermals ihrer Bundesliga-Tauglichkeit schuldig. Die Kovac-Elf hingegen ist auf CL-Kurs.

Dank Belfodil und Kruse: Werder schlägt Angstgegner FCA

Bremer Erfolgsgaranten in Augsburg: Belfodil und Kruse.

Bremer Erfolgsgaranten in Augsburg: Belfodil und Kruse. imago

Die Bremer und Augsburg - das ist keine gute Geschichte für die Nordlichter, die den FCA mit Fug und Recht als Angstgegner bezeichnen dürfen. Doch davon war diesmal nicht viel zu sehen. Mit einem der ersten Angriffe ging die Kohfeldt-Elf in Front, Belfodil tanzte Hinteregger im Strafraum aus und traf ins lange Eck. Bremen agierte fortan dominant, die Augsburger fanden überhaupt keinen Rhythmus. Zur Strafe gab es noch vor dem Seitenwechsel den nächsten Gegentreffer - der Torschütze hieß wieder Belfodil. Mit Wiederbeginn besannen sich die Baum-Schützlinge und drängten auf den Anschlusstreffer, den Khedira mit einem wuchtigen Kopfball besorgte. Nun war die Partie völlig offen, die Bremer wankten und mussten sich bei Keeper Pavlenka bedanken, der mehrmals rettete. Der FCA drückte bis in die Schlussphase hinein, doch mit Kruses Kontertor zum 3:1 war die Partie entschieden.

Ginter hat das letzte Wort - Gladbach 3:3 gegen Hoffenheim

Nur ein Sieg in sieben Ligaspielen für Gladbach - die Fohlen befanden sich vor dem Hoffenheim-Spiel im freien Fall und wollten diesen gegen die TSG unbedingt stoppen. Allerdings erwiesen sich die Kraichgauer als enorm unangenehmer Gegner, die die Verunsicherung der Borussia durch Hübners Kopfballtor nach einer Ecke gnadenlos ausnutzten. Fast wäre die Nagelsmann-Elf mit 2:0 in Führung gegangen, doch Kramaric ließ eine hundertprozentige Chance leichtfertig liegen. Ein Fehlschuss, der sich rächen sollte, denn nach gut einer halben Stunde erzielte Drmic den Ausgleich. Der Treffer wurde kurz von Schiedsrichter Petersen überprüft, da dem Torschützen der Ball nach Baumanns Fußabwehr kurz an den Arm sprang. Auch nach dem Seitenwechsel behielten beide Mannschaften das Visier offen, aber effizienter agierten die Gäste: Gnabry war von Hofmann nur per Foul zu stoppen, und Kramaric kam vom Elfmeterpunkt doch noch zu seinem Tor. Stindl hatte für die Gladbacher nach wochenlanger Flaute zwar eine Antwort mit seinem Tor zum 2:2 parat, doch dessen Freude währte nur Sekunden, denn Grillitsch markierte postwendend den 3:2-Treffer für die TSG. Der Sieg? Mitnichten, denn Ginter hatte in der 90. Minute das letzte Wort zum 3:3.

VfL-Pechsträhne: Elfmeter verschossen, Eigentor, 0:1 gegen Schalke

Schalkes Keeper Fährmann hält den Elfmeter von Verhaegh.

Schalkes Keeper Fährmann hält den Elfmeter von Verhaegh. Getty Images

Im so genannten Topspiel am Samstagabend zwischen Wolfsburg und dem FC Schalke gewannen die Königsblauen durch ein spätes Eigentor von Knoche mit 1:0 beim VfL. Die Gäste hatten durch Nastasic und Joker Embolo die klareren Torgelegenheiten aus dem Spiel heraus. Die Wolfsburger wirkten sehr bemüht, doch das Zusammenspiel litt unter der brenzligen Tabellensituation. Selbst ein Elfmeter für den VfL, den Verhaegh gegen Schalke-Keeper Fährmann verschoss, half den Niedersachsen nicht zum Sieg. In der Schlussphase hätte der Schalker Debütant Insua nach Foul an Arnold auch Rot statt nur Gelb sehen können, Sekunden später lenkte Knoche eine Hereingabe von Embolo ins eigen Tor zum Sieg für die Tedesco-Elf. Durch die knappe Niederlage wartet der VfL unter Trainer Labbadia weiter auf das erste Erfolgserlebnis. Die zweitplatzierten Knappen sammeln weitere Zähler für die direkte Champions-League-Qualifikation.

Spieltagsbilder 27. Spieltag 2017/18

Stuttgart klettert weiter: 2:1 im Breisgau

Stuttgarts Gomez macht den 2:1-Siegtreffer in Freiburg.

Stuttgarts Gomez macht den 2:1-Siegtreffer in Freiburg. imago

In der ersten Partie des 27. Spieltags am Freitagabend verlor der SC Freiburg gegen den VfB Stuttgart 1:2. Die schwäbischen Gäste erwischten einen klasse Start und gingen früh durch Stürmer Gomez in Führung. Die Korkut-Elf spielte mit dem Tor im Rücken abgebrüht und legte auch nach, doch der direkt verwandelte Freistoß von Aogo wurde aberkannt, weil das Schiedsrichtergespann zuvor wohl ein Foul von Gomez im Strafraum geahndet hatte. So ging es nur mit einer verdienten 1:0-Führung für den VfB in die Halbzeit. Nach dem Seitenwechsel dauerte es eine Weile, bis die Breisgauer ihr zweifellos großes Engagement in gelungene Offensivaktionen ummünzten. Eine davon nutzte dann SC-Torjäger Petersen zum 1:1, als er VfB-Keeper Zieler mit einem frechen Lupfer düpierte. Kurz nach dem Seitenwechsel war die Partie wieder völlig offen. Richtig hochklassig wurde es nach dem Ausgleich allerdings nicht, eher hatte man das Gefühl, beiden Teams reichte der eine Zähler. Doch diesen Plan durchkreuzte Gomez mit seinem zweiten Treffer. Nach einer Beck-Flanke war der Torjäger plötzlich zur Stelle und bugsierte den Ball aus kurzer Distanz zum 2:1-Siegtreffer über die Linie. Mit dem Auswärtserfolg schieben sich die Stuttgarter ins absolut gesicherte Mittelfeld vor und bleiben unter Korkut auch im siebten Ligaspiel ungeschlagen (fünf Siege, zwei Remis).

ski/bst