Bundesliga

Kommentar - Bernd Hollerbach: Der provozierte Abschied - Hamburger SV

Kommentar von kicker-Reporter Thiemo Müller

Hollerbach: Der provozierte Abschied

Fürs sein Image bedeutet die Entlassung immerhin Schadensbegrenzung: Bernd Hollerbach.

Fürs sein Image bedeutet die Entlassung immerhin Schadensbegrenzung: Bernd Hollerbach. imago

Ob bewusst oder nicht: Indem er den desolaten Auftritt seiner Schützlinge mit deren Verunsicherung durch den Bruchhagen-Todt-Kahlschlag begründete, entzog Hollerbach einer weiteren Zusammenarbeit mit dem neuen starken Mann Bernd Hoffmann jegliche Basis.

Hollerbach, das steht zumindest zu vermuten, dürfte seine Worte nicht naiv, sondern ganz gezielt gewählt haben. Seinen Rauswurf hätte er damit also selbst provoziert. Nachvollziehbare Gründe gab es genug. So war spätestens mit dem Aus für Bruchhagen und Todt klar, dass der 48-Jährige trotz Zweitligavertrags bis 2019 keine Zukunft mehr beim HSV haben würde.

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Hoffmann hätte Hollerbach als Verwalter des ohnehin so gut wie unvermeidlichen Abstiegs offensichtlich noch geduldet, mehr aber nicht. Ohne echte Rückendeckung durch die Vereinsführung den chaotischen Haufen namens Profikader bis Saisonende im Zaum halten zu müssen, wäre für den Trainer nach menschlichem Ermessen eine schwer zumutbare Leidensverlängerung gewesen.

Hinzu kommt: Fürs Image des einstigen Publikumslieblings Hollerbach bedeutet die Entlassung nun immerhin Schadensbegrenzung . Wäre ausgerechnet die langjährige Identifikationsfigur als jener Trainer in die Geschichte eingegangen, der den "Dino" endgültig in den Abgrund führte, hätte man das schon als tragisch empfinden können.

So bleibt Hollerbach einer von vielen, die dem HSV am Ende auch nicht mehr helfen konnten. Als Nachfolger von Markus Gisdol war er damit ein Fehlgriff. Zur Symbolfigur des Niedergangs wird er aber nicht. Mehr konnte er bei seinem Himmelfahrtskommando an alter Wirkungsstätte nicht gewinnen.

kicker-Reporter Thiemo Müller

kicker-Reporter Thiemo Müller