Willi Orban hat am späten Donnerstagabend bereits die Losung ausgegeben für RB Leipzig. Wenn die Sachsen am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) beim VfB Stuttgart gastieren, "müssen wir schauen, dass wir da gewinnen", so der Kapitän von RB, "weil das ein ganz wichtiges Spiel ist, um oben dran zu bleiben an den Champions-League-Plätzen." Seit drei Ligaspielen warten die Leipziger auf einen Sieg, sollten sie auch in Stuttgart keinen Dreier einfahren, würden sie ihren Negativrekord einstellen. Vom 14. bis zum 17. Spieltag der laufenden Runde gelang RB in den Partien in Hoffenheim (0:4), gegen Mainz (2:2), in Wolfsburg (1:1) und gegen Hertha BSC (2:3) ebenfalls kein Sieg.
Doch nach den jüngsten guten beiden Vorstellungen - in der Liga gegen Dortmund (1:1) und in der Europa League gegen Zenit St. Petersburg (2:1) - ist das Selbstvertrauen bei RB wieder deutlich gestiegen. Vor allem die Partie gegen den russischen Klub am Donnerstag hat Trainer Ralph Hasenhüttl beeindruckt. "Das war ein sehr cooler Vortrag", sagt der 50-Jährige, "ein Vortrag, der sehr abgeklärt gewirkt hat und zwei Dinge kombiniert hat: Zum einen die Zielstrebigkeit nach vorne, sich zu belohnen für den Aufwand. Auf der anderen Seite die Bereitschaft, alles dafür zu tun, um Tore zu verhindern." Das klappte zwar nicht ganz, aber dennoch hat RB auch gegenüber dem 1:1 vor Wochenfrist gegen Dortmund weitere Fortschritte gemacht.
Die Frage, die sich stellt, ist: Warum schaffen wir es in so einer Situation, in der Europa League so aufzutreten?
Ralph Hasenhüttl rätselt
Eine ähnlich starke Leistung hält Hasenhüttl aber auch in Stuttgart von Nöten. Beim VfB "sprechen die Ergebnisse für eine gewisse Stabilität", so der RB-Trainer, "sie haben eine richtige Serie gestartet." Stuttgart sei ein Team, "das sich über wenig Ballbesitz definiert, eine gute Defensive hat und effektiv agiert", betont Hasenhüttl, es werde "verdammt schwer", in Stuttgart etwas zu holen.
Zumal der VfB mit 25 Punkten nach Bayern München (35) und gemeinsam mit Schalke 04, Hoffenheim und eben Leipzig die beste Heimbilanz hat. Hasenhüttl hofft, dass RB "eine ähnliche Souveränität" an den Tag legen wird, wie gegen St. Petersburg. Warum sein Team zuletzt in der Liga solche Vorstellungen nicht liefern konnte, dafür haben sie bei RB noch keine abschließende Erklärung gefunden.
Weniger Erfolgsdruck in der Bundesliga
"Die Frage, die sich stellt, ist: Warum schaffen wir es in so einer Situation, in der Europa League so aufzutreten? Sind wir da nicht die Gejagten und haben nicht das Gefühl, irgendeinen Vizemeister verteidigen zu müssen, sondern einfach nur zu überraschen?", so der Coach, "in einem Wettbewerb, der jetzt schon mehr gebracht hat, als man uns eigentlich zugetraut hätte? Das kann natürlich sein. In der Liga ist in diesem Jahr so, dass wir in Wahrheit vom Vizemeister aus immer hinterher hecheln und immer nur verlieren können." Hasenhüttl sagt aber auch: "Jetzt ist allerdings der Punkt gekommen, wo wir die Jäger sind. Ich glaube schon, dass uns der Moment helfen kann."
Personell wird der RB-Coach gegenüber dem Spiel gegen St. Petersburg zumindest eine Änderung vornehmen müssen, nachdem Konrad Laimer aufgrund einer Adduktorenzerrung ausfällt. Unter Umständen wird Hasenhüttl aber auch weitere Wechsel vornehmen. Emil Forsberg etwa wäre ein Kandidat für eine Pause. Nach überstandener Bauchmuskelverletzung stand der schwedische Offensivspieler gegen St. Petersburg erstmals wieder die vollen 90 Minuten auf dem Platz. Hasenhüttl fand Forsberg "auch gegen Ende hin in keiner Phase müde wirkend. Das freut mich sehr."
Personelle Änderung muss kommen
Personell wird der RB-Coach gegenüber dem Spiel gegen St. Petersburg zumindest eine Änderung vornehmen müssen, nachdem neben Kevin Kampl (Schlag ans Knie, fehlte schon am Donnerstag) auch Konrad Laimer (leichte Adduktorenzerrung) ausfällt. Unter Umständen wird Hasenhüttl aber auch weitere Wechsel vornehmen. Emil Forsberg ist Kandidat für eine Pause. Nach überstandener Bauchmuskelverletzung stand der schwedische Offensivspieler gegen St. Petersburg erstmals wieder die vollen 90 Minuten auf dem Platz.
Hasenhüttl fand Forsberg "auch gegen Ende hin in keiner Phase müde wirkend. Das freut mich sehr." Allerdings müsse man jetzt schauen, "wie wir weiter vorgehen", so der Österreicher, der den 26-Jährigen angesichts der Partie in Stuttgart und dem Europa-League-Rückspiel am nächsten Donnerstag in St. Petersburg nicht überstrapazieren will. In Stuttgart sitzt Forsberg unter Umständen erstmal auf der Bank, Marcel Sabitzer (gegen St. Petersburg auf der Bank) und Ademola Lookman könnten auf den beiden Zehnerpositionen im Leipziger 4-2-2-2-System zum Zug kommen.