Bundesliga

Kovac: "Ich gebe nie auf - bis zum letzten Atemzug"

Frankfurts Trainer spricht über sein Dienstjubiläum

Kovac: "Ich gebe nie auf - bis zum letzten Atemzug"

Schaut immer genau hin: SGE-Trainer Niko Kovac.

Schaut immer genau hin: SGE-Trainer Niko Kovac. imago

...seinen Weg in die Bundesliga: "Man muss alles Schritt für Schritt lernen. Es gibt viele, die nach ihrer Bundesliga-Laufbahn gleich eine Bundesligamannschaft trainieren wollen. Ich habe es so gemacht, dass ich erst mal die zweite Mannschaft in Salzburg trainiert habe, was für mich sehr, sehr wichtig war. Glauben Sie mir: Ich hatte Tausende Trainingsstunden, und dann kommt man an und leitet das erste Training - sie wissen gar nicht, wo sie stehen, wo sie anfangen sollen. Das ist unglaublich schwierig. Später war ich Co-Trainer der Profis, dann habe ich die kroatische U 21 trainiert, und so weiter. Schließlich kam ich hierher. Das ist aufgebaut, genauso wie früher als Fußballer: Ich fing in der 2. Liga an und arbeitete mich langsam in die Bundesliga hoch. Ich bekam nie etwas geschenkt, musste mir alles hart erarbeiten. Natürlich hat jeder ein gewisses Talent, entscheidend ist aber das Arbeitstalent. Der Erfolg gibt uns allen recht."

...den Einstieg am 8. März 2016 und seine bisherige Zeit in Frankfurt: "Das ist ein großer Schritt gewesen, ich hätte auch auf die Nase fallen können, und der Klub ebenso. Wer weiß, ob ich dann als Anfänger in der Bundesliga noch mal eine Möglichkeit bekommen hätte. Das war ein großes Risiko für beide Seiten, doch unterm Strich haben beide gewonnen - und sind im Moment sehr, sehr glücklich. Die zwei Jahre waren eine schöne und intensive Zeit. Ich habe einige Glückwünsche von Freunden und Bekannten bekommen. Jetzt erleben wir eine sehr ruhige und schöne Zeit. Ich hoffe, dass das in den nächsten Wochen so weitergeht. Als mein Bruder Robbie und ich übernommen haben, wussten wir um die Schwierigkeit, aber wir waren überzeugt von uns."

Trainersteckbrief Kovac
Kovac

Kovac Niko

...seine Wesenszüge: "Ich kann schon aus der Haut fahren, das ist richtig. Ich versuche, beispielhaft vorwegzugehen und fordere viel von mir selbst. Dementsprechend sind diejenigen um mich herum auch gefordert, viel zu leisten. Ich habe in meinem Leben einige Male hinfallen müssen, aber ich bin immer einmal mehr wieder aufgestanden, das macht mich aus. Ich gebe nie auf, egal in welcher Situation, bis zum letzten Atemzug. Das ist mein Naturell."

...Menschlichkeit: "Ich bin kein Drache, ich versuche, in erster Linie Mensch zu sein. Irgendwann bin ich kein Trainer mehr, aber Mensch bleibe ich immer. Wenn sie mich beerdigen und die Leute sagen, der war in Ordnung, bin ich zufrieden. Zwar dann zwei Meter unter der Erde, aber das ist mir wichtiger, als dass jemand sagt, der war ein guter Trainer, ein guter Spieler."

...Dankbarkeit: "Ich bin dem Verein und den Verantwortlichen zu Dank verpflichtet und versuche, das tagtäglich mit harter, ehrlicher, akribischer Arbeit wiederzugeben. Nicht nur dem Klub, sondern auch den Fans, die uns immer unterstützen. Deshalb bin ich auch die lebenslange Mitgliedschaft eingegangen - um zu symbolisieren, dass dieser Verein ewig in meinem Herzen bleiben wird, egal, was in der Zukunft passiert."

Julian Franzke

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