Schmidts Rücktritt am 19. Februar kam überraschend. Via "Bild" und Schweizer Boulevardzeitung "Blick" erklärte der 50-jährige Fußballlehrer seinen Schritt. "Aus meiner Sicht zeichnet sich eine Führungspersönlichkeit auch dadurch aus, dass sie weiß, wann sie den Weg freimachen muss", sagte er. Und es zähle "eben auch zu meiner Verantwortung als Trainer, die Hand zu heben, wenn ich das Gefühl habe, das Team folgt meiner Linie nicht mehr zu 100 Prozent."
Auch die Tatsache, dass der Schnitt vor dem Duell mit seinem Ex-Klub Mainz 05 (1:1) erfolgte, spielte eine Rolle. Schmidt habe gewusst, "dass vor dem Mainz-Spiel sich alles auf mich fokussieren würde und diesen Rucksack wollte ich der Mannschaft abnehmen. Ich denke immer, man muss sein Ego unter die Sache stellen."
"Im Abstiegskampf geht es nicht um Einzelschicksale"
Rückblickend bereut Schmidt, "manche Dinge" nicht früher angesprochen zu haben. "Das habe ich versäumt. Aber im Abstiegskampf geht es nicht um Einzelschicksale, sondern um den Klub. Es war keine leichte Entscheidung, immerhin sind wir hier mit der Idee angetreten, eine längere Zeit etwas aufzubauen."
Schmidt sei nach dem Rücktritt erst einmal in seiner Schweizer Heimat gefahren, um dort "alles sacken zu lassen". Sein Fazit: "Jetzt mit etwas Abstand - auch räumlich - muss ich feststellen, dass meine Entscheidung absolut richtig war." Ebenso wie die Entscheidung für den VfL. "Es war eine sehr spannende Erfahrung und ich danke dem Klub und auch Olaf Rebbe, dass man mir die Chance gegeben hat. Aber genau aus dieser Dankbarkeit heraus denke ich, dass es wichtig war, dass das Team einen neuen Impuls bekommen hat."