Das liegt allerdings auch an der Natur der Sache. Immer mehr Gegner verriegeln in der Rhein-Neckar-Arena ihr eigenes Tor viel konsequenter als in der vorherigen Spielzeit und bieten der bekannt offensivstarken TSG deutlich weniger Räume. Und Erfolgserlebnisse. So ergeben sich auch Geduldsspiele sowie weniger prickelnde und eher unkreative Phasen. Die das Publikum offenkundig nicht zugesteht. "Wir hätten uns mehr Unterstützung gewünscht", ließ Trainer Julian Nagelsmann unmissverständlich wissen.
Im Mannschaftskreis stieß die Kritik von den Rängen auf unterschiedliche Reaktionen. "Die Fans sind natürlich auch enttäuscht. Das ist in Ordnung, es spiegelt auch unsere Stimmung wider", urteilte etwa Kevin Akpoguma, "es war zäh, Freiburg war sehr kompakt und tief, wir haben uns schwergetan." Genau deswegen erhoffen sich andere Spieler mehr Verständnis vonseiten der Fans. "Ich kann das nicht verstehen, mehr will ich dazu nicht sagen", grummelte Pavel Kaderabek, "wir haben nicht viele Spiele verloren. Wir hatten viel Ballbesitz, es fehlen uns ein bisschen die Ideen. Der Gegner steht ganz tief, und wenn wir den Ball zurückspielen, pfeifen sie, das geht nicht." Auch Robert Zulj, der zum ersten Mal in der Startelf stand, findet: "Die Mannschaft hat es nicht verdient, ausgepfiffen zu werden. Wir haben keine gute Phase, trotzdem hat man gesehen, dass wir gewinnen wollten."
Nagelsmann ist bemüht, die hohen Erwartungen wieder zurückzuschrauben. "Wir waren in dieser Saison noch nie schlechter als Neunter. Was machen denn die Fans der Mannschaften, die hinter uns stehen?", fragte der TSG-Coach in die Runde und überspitzte: "Beim Tabellenzehnten stürmen sie das Feld, beim Elften nehmen sie einen Spieler mit nach Hause, beim Zwölften machen sie den Mannschaftsbus kaputt. Wenn wir bei Platz neun anfangen zu pfeifen, wird's eng." Vor diesem Hintergrund werden die kommenden Heimspiele für die Hoffenheimer Profis noch ein wenig spannender.
