Bundesliga

Nagelsmann: "Haben Freiburgs Tor selbst gemacht"

TSG verschenkt Punkte, SCF wieder mit Moral

Nagelsmann: "Haben Freiburgs Tor selbst gemacht"

Während die Freiburger Spieler sich nach dem Schlusspfiff abklatschen, hängen bei den Hoffenheimern die Köpfe geschlossen tief.

Während die Freiburger Spieler sich nach dem Schlusspfiff abklatschen, hängen bei den Hoffenheimern die Köpfe geschlossen tief. Imago

Nach dem 1:1 gegen den Sport-Club Freiburg wuchs das Hoffenheimer Konto der verspielten Punkte nach einer eigenen Führung auf 24 an. Denn auch im Badener Derby gab die TSG einmal mehr eine Führung aus der Hand. Nach Andrej Kramarics klasse Freistoß dauerte es keine zehn Minuten, ehe der Sport-Club zurückschlug. Besonders bitter für die Kraichgauer: Durch einen unnötigen Abspielfehler leitete 1899 den Gegentreffer selbst ein.

"Das Tor von Freiburg haben wir dann wieder selbst gemacht. Ohne großen Aufwand haben wir dem Gegner zwei Punkte geschenkt", fasste auch Julian Nagelsmann das Spiel auf der PK zusammen: "Deswegen sind wir heute nicht zufrieden."

Trainersteckbrief Nagelsmann
Nagelsmann

Nagelsmann Julian

Spielersteckbrief Petersen
Petersen

Petersen Nils

Nagelsmann geht es offensiv zu langsam

Den Spielstil der Hoffenheimer wollte Nagelsmann aber nicht in Frage stellen: "Ich finde unsere Spielanlage trotzdem gut und wir hatten genug Chancen, um Tore zu machen." In der Tat hatte die TSG bei den Abschlüssen ein Plus (12:7), allerdings waren nur wenige gefährlich (Kaderabek, 75.; Grillitsch, 84.). Den Grund dafür sah Nagelsmann "im schlechten Timing" seiner Schützlinge: "Wir haben es kaum geschafft, hinter die letzten Vier zu kommen." Zwar habe man genug Ideen, aber der 30 Jahre alte Fußballtrainer bemängelte eben auch den zu langsamen Spielvortrag.

Und so verwundert es nach 16 Rückrunden-Gegentoren sowie nur einem Sieg aus den letzten acht Partien, dass die TSG nach aktuellem Stand eben nicht in der Pole Position um die internationalen Ränge liegt.

Nagelsmann stellt aber auch fest: "Wir wären gerne besser, aber dennoch waren wir in dieser Saison noch nie schlechter als Neunter. Was machen dann die Fans der Mannschaften, die hinter uns stehen? Die vom Zehnten stürmen das Feld? Die vom Elften nehmen einen Spieler mit nach Hause? Und die vom Zwölften machen den Mannschaftsbus kaputt?"

Freiburg dank seiner Lebensversicherung zufrieden

Nils Petersen

Die Freiburger Lebensversicherung: Nils Petersen erzielte zwölf der 25 Sport-Club-Treffer. Imago

Ein komplett anderes Bild zeigt sich derzeit in Südbaden: Freiburg hat in den letzten zwölf Spielen nur einmal verloren (5/6/1) und sich damit ein Polster im Abstiegskampf angefressen. "Mehr geht nicht", gab SCF-Trainer Christian Streich bei "Sky" zu Protokoll: "Wir haben in Hoffenheim einen Punkt geholt. Für uns ist das gut."

Auch Sportvorstand Jochen Saier pflichtete bei, dass es "ein typisches Spiel für unsere Phase" war: "Wir haben gegen den Ball alles abgearbeitet. Aber Hoffenheim hatte die klareren Chancen." Trotzdem teilten sich beide Klubs am Ende die Punkte, weil Nils Petersen die eine Chance, die sich ihm geboten hatte, durch einen Elfmeter nutzte. Oder wie es Saier sagte: "Und dann kam Nils, wie so oft."

ssc

Bilder zur Partie TSG Hoffenheim - SC Freiburg