Bundesliga

Horns Zuversicht - und die nicht gestellte Zukunftsfrage

Köln vor nächster Herkulesaufgabe in Leipzig

Horns Zuversicht - und die nicht gestellte Zukunftsfrage

Glaubt weiter an das Wunder: Timo Horn.

Glaubt weiter an das Wunder: Timo Horn. imago

Über die größte Herausforderung an die Spieler des 1. FC Köln muss Timo Horn vor dem Gang nach Leipzig nicht lange nachdenken: "Aufrichten, Köpfe nach oben." Das ist schwerer als gedacht nach zuletzt zwei Niederlagen und dem unglücklichen Remis gegen Hannover 96 : "Aber es wäre fatal, wenn wir jetzt die Köpfe hängen lassen und untereinander anfangen zu diskutieren." Immerhin: "Ich spüre nichts davon. Die Mannschaft gibt weiter Gas, jeder versucht alles einzubringen, um möglichst viele Punkte zu sammeln." Doch dem Torhüter ist "klar, dass es von Woche zu Woche schwerer wird, wenn wir nicht punkten."

So kann man auch Leipzig den Schneid abkaufen.

Timo Horn über die Mittel gegen RB
Spielersteckbrief T. Horn
T. Horn

Horn Timo

Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
60
2
Borussia Dortmund Borussia Dortmund
41
3
FC Schalke 04 FC Schalke 04
40

Eine Situation, in der man sich leichtere Gegner gewünscht hätte als RB Leipzig: "Gerade zuhause spielen sie enormes Pressing. Sie werden versuchen, uns keine Luft zum Atmen zu lassen." Genau diese Szenerie ließ Trainer Stefan Ruthenbeck in den Einheiten der Woche immer wieder nachspielen. Auf eng gesteckten Spielfeldern wurden Situationen simuliert, mit denen am Sonntag zu rechnen sein wird. Sich aus ständigem Druck zu befreien, um dann seinerseits umzuschalten - das kann der Weg sein gegen die Sachsen. Dazu eine gesunde Härte, ohne unfair zu spielen: "So kann man auch Leipzig den Schneid abkaufen." Doch Horn gibt sich keinen Illusionen hin: "Es wird deutlich schwerer als gegen Hannover."

Keine leichte Zeit für Horn

Es ist keine leichte Zeit für den Torhüter, dessen Gedanken sich zwangsläufig auch immer Richtung Zukunft bewegen wollen. Über einen Wechsel wurde bereits im vergangenen Jahr spekuliert, "doch es war klar, dass ich als Kölner dieses Erlebnis Europapokal mit dem Klub erleben wollte. Jetzt ist diese Saison dann überhaupt nicht so gelaufen ist, wie jeder Einzelne sich das bei uns vorgestellt hat. Aber so lange es rechnerisch möglich ist, wird kein Gedanken an die persönliche Zukunft verschwendet. Es wäre das schlimmste, was man machen kann, das hier abzuhaken und über was anderes nachzudenken. Wir stehen in der Pflicht, persönliche Schicksale sind da erstmal hintanzustellen." Mit dem Verein und seinem Berater Volker Struth ist klar abgesprochen, dass über nichts gesprochen wird.

Wie lange der Status quo anhält, bestimmen die Ergebnisse. Noch hat der FC Endspiele, und keine Abschiedskicks zu absolvieren. Die Zeit wird immer knapper. Horn: "Die Chance ist sehr klein. Aber es wird nichts abgeschrieben." Er weiß, es würde an ein Wunder grenzen, sollte es noch geschafft werden: "Wir haben neun Punkte Rückstand und nur noch ein paar Wochen zu spielen." Timo Horn sagt es und fügt dann zum Schluss noch den Satz an, der in Köln seit vielen Wochen mantraartig wiederholt wird: "Aber Wunder gibt es im Fußball immer wieder. Deshalb glauben wir nach wie vor daran."

Frank Lußem

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