Bundesliga

Hamburgs Trainer Bernd Hollerbach vor dem Nordderby in Bremen: "Die Messe ist noch nicht gelesen"

HSV-Trainer will die Untergangsstimmung vertreiben

Hollerbach: "Die Messe ist noch nicht gelesen"

Feiert er ausgerechnet im Nordderby seinen ersten Sieg als HSV-Trainer? Bernd Hollerbach.

Feiert er ausgerechnet im Nordderby seinen ersten Sieg als HSV-Trainer? Bernd Hollerbach. imago

Die Tonlage wirkt während der turnusmäßigen Pressekonferenz am Donnerstag wie immer, beruhigend. Dann sagt Bernd Hollerbach das: "Die Messe ist noch nicht gelesen." Hamburgs Trainer will die Untergangsstimmung aus Hamburg vertreiben, Nebenkriegsschauplätze wie die nächtliche Alkoholfahrt von Vasilije Janjicic freilich tragen nicht dazu bei, die Atmosphäre positiver zu gestalten. Der wohl einzige Ausweg: ein Derbysieg in Bremen. Nur wie soll der gelingen angesichts der aktuellen Gemengelage?

"Die Tabellensituation steht in einem Derby nicht im Vordergrund, es ist alles möglich", sagt Hollerbach. Fest steht für ihn, dass er auf Walace setzen will. Der Brasilianer ist am Montag in die Heimat zu seinem frisch geborenen Sohn Conrado geflogen, Freitagabend wird er in Bremen zurückerwartet. Der Trainer erklärt: "Ich werde sehen, in welchem Zustand er ist. Wenn er gut drauf ist, wird er spielen." Zwischen Hollerbach und dem einstigen Sorgen-Profi, der zum Jahresbeginn noch seinen Heimaturlaub eigenmächtig verlängert hatte, besteht eine besondere Verbindung: "Ich vertraue ihm", sagt der 48-Jährige, "er ist ein einwandfreier Junge, er hat mein Vertrauen bislang zurückgezahlt. Und er ist wichtig für uns."

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Schafft Walace es rechtzeitig? Ekdal nicht

Walace hat in Brasilien mit einem Privattrainer gearbeitet, hatte unter der Woche Kontakt zum Trainer und diesem berichtet, dass er sich gut fühle. Wirkliche Alternativen hat Hollerbach ohnehin nicht: Janjicic hat sich im Wortsinn vorerst selbst aus dem Verkehr gezogen, Albin Ekdal macht nach Sprunggelenkproblemen zwar leichte Fortschritte, aber: "Mit ihm rechne ich erst gegen Mainz." In Bremen müssen es die Kollegen - mal wieder - ohne den anfälligen Schweden richten und Hollerbach stellt klar, dass ein Vortrag wie am vergangenen Samstag gegen Leverkusen nicht reichen wird.

"Das hat mir eine Stunde lang nicht gefallen, darüber haben wir geredet. Wichtig ist für mich das Auftreten, und ich erwarte, dass wir uns so präsentieren wie bei den Auswärtsspielen in Leipzig und Dortmund." Da hatte der HSV vor allem defensiv überzeugt - um in Bremen endlich den lebensnotwendigen ersten Dreier seit dem Trainerwechsel einzufahren, bedarf es indes mehr als nur Stabilität.

Sebastian Wolff

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