Bundesliga

HSV Erneuerer Bernd Hoffmann: Jens Todt und Heribert Bruchhagen müssen zittern

Neuer HSV-Präsident plant Veränderungen

Erneuerer Hoffmann: Todt und Bruchhagen müssen zittern

Was bedeutet der Präsidentenwechsel beim HSV? Jens Todt, Heribert Bruchhagen und Bernd Hoffmann (v.l.).

Was bedeutet der Präsidentenwechsel beim HSV? Jens Todt, Heribert Bruchhagen und Bernd Hoffmann (v.l.). imago/picture alliance

Die letzten Minuten vor Verkündung des Wahlergebnisses verbrachte Bernd Hoffmann mit seinen beiden Vizepräsidenten Moritz Schaefer und Thomas Schulz im Vorraum der "Kuppel" im Stadtteil Lurup. Und mit wenig Optimismus. Die lautstarken "Hoffmann raus"-Rufe während der Versammlung hatten Wirkung hinterlassen beim ehemaligen Vorstandsvorsitzenden, der beim Gang zurück in den Versammlungsaal durch die Lautsprecher vom Ergebnis erfuhr und regelrecht überrascht zu sein schien: 585 Stimmen entfielen auf ihn, 560 auf Amtsvorgänger Jens Meier - ein hauchdünnes Ergebnis, das deutlich macht, wie gespalten der HSV ist.

Der neue Präsident sieht sich selbst vor allem in der Rolle des Erneuerers, das knappe Wahlergebnis und die extremen Reaktionen darauf indes zeigen auch: Der 55-Jährige muss auch vereinen. Ausgerechnet er, stöhnen seine Kritiker schon jetzt auf, denn Hoffmann ist von 2003 bis 2011 als einer der erfolgreichsten Vorstandsvorsitzenden des HSV in die Klubgeschichte eingegangen, aber eben auch als jener, der den HSV am meisten gespalten hat. Weil er Dinge, von denen er überzeugt ist, resolut durchsetzt. Sein Appell: "Wenn wir weiterhin den Gegner im eigenen Verein sehen, werden wir es zu nichts bringen."

Hoffmann will den Vorstand neu besetzen

Hoffmanns Klarheit dürften als erstes Vorstandsboss Heribert Bruchhagen und Sportchef Jens Todt zu spüren bekommen. Der neue Präsident strebt den Vorsitz im Aufsichtsrat an und will vieles neu gestalten, unter anderem den Vorstand neu besetzen. "Wir sind in vielen Bereichen nicht wettbewerbsfähig", sagte er in einer ersten eilig einberufenen Medienrunde nach dem hauchdünnen Sieg, "sonst würden wir anders dastehen."

Und anders als Meier lastet er das den handelnden Personen an. Während der am Sonntag abgewählte Chef des Hamburger Hafens in seiner Rede auf dem Podium Bruchhagen noch als "den erfahrensten Vorsitzenden für diese Situation" rühmte, sagt Hoffmann: "Ich halte Kontinuität für die falsche Strategie. Wir müssen alles auf den Prüfstand stellen." Dass er vor einer Herkulesaufgabe steht, ist ihm klar: "Ich bin sehr nachdenklich und mir der Schwere der Aufgabe bewusst."

Sebastian Wolff

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