Bundesliga

VfB-Mauertaktik? Beck wirbt um Verständnis

Stuttgart: Der Rechtsverteidiger über den steigenden Druck

VfB-Mauertaktik? Beck wirbt um Verständnis

Erleichterung pur: Andreas Beck (3.v.r.) und seine Kollegen feiern mit den Stuttgarter Fans.

Erleichterung pur: Andreas Beck (3.v.r.) und seine Kollegen feiern mit den Stuttgarter Fans. imago

Misserfolg, Abstiegskampf, Trainerwechsel, Kritik von allen Seiten - das alles prasselte zuletzt auf die Stuttgarter herab. Der Druck auf die Schwaben war regelrecht zum Greifen. Kein Wunder, dass die VfB-Spieler direkt nach dem 1:0 über Mönchengladbach erst einmal ausgepumpt auf den Rasen der Mercedes-Benz-Arena sanken. "Man hat direkt nach dem Spiel gemerkt, was für eine Erleichterung das war", erzählt Beck. "Für die Fans, für die Verantwortlichen, für uns als Mannschaft - für alle." Der neunmalige deutsche Nationalspieler hat im Laufe seiner Karriere schon einiges erlebt. Doch diese Saisonphase hat es in sich. "Die Spiele in der Hinrunde waren anders. Da haben wir offensiver agiert. Da hatten wir auch nicht diesen Druck. Jetzt geht es um jeden Punkt." Entsprechend sind Fehler verboten und die Leistungen nicht mehr so ansehnlich.

Wie die Partie gegen Gladbach, die keinen Preis für Attraktivität bekommen wird. Die geprägt war von Kampf und Leidenschaft. Und dem 1:0-Erfolg, mit dem sich der Aufsteiger ein Stück von den Kellerkindern Köln und Hamburg sowie ein kleines bisschen von Mainz lösen konnte. Schön ist anders, aber erfolgreich ist alles. "Gegen Gladbach ging es am Ende nur darum, den Gegner von unserem Tor weit wegzuhalten, Bälle und Zweikämpfe zu gewinnen", erzählt Beck, der für die Mauertaktik in der Schlussphase für Verständnis wirbt. "Der Schwerpunkt lag auf dem Verteidigen, was zu Lasten der Gegenangriffe gegangen ist." Von denen die Heimelf keine wirklich mehr ins Ziel bringen konnte.

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Erkämpfte, nicht erspielte Punkte

Vergangen und vergessen. Der VfB hat mal wieder gewonnen. "Wir können schon auch besser Fußball spielen", erklärt der Sommerneuzugang von Besiktas Istanbul. "Aber der Fußball entwickelt sich mit den Punkten." Von denen der Aufsteiger in jüngster Vergangenheit zu wenige einfahren konnte. Unter Tayfun Korkut kamen jetzt vier Zähler aus zwei Partien zusammen. Beide erkämpft, nicht erspielt, aber immerhin. "Es gibt viele Dinge, die wir jetzt wieder auf die Basics runterbrechen", sagt Beck über die Trainingsarbeit unter dem neuen Trainer. "Zum Beispiel, dass wir eng und kompakt stehen, dass wir uns gegenseitig helfen. Darauf wollen wir unseren Fußball entwickeln."

Wie erfolgreich in der Schlussphase gegen Gladbach praktiziert. Was auch künftig, zum Beispiel am Sonntag in Augsburg, gelingen soll. Um sich mit steigender Punktezahl wieder etwas mehr dem schönen Fußball widmen zu können.

George Moissidis