Bundesliga

Hoffenheim und der Fall Flick: Jetzt spricht Hopp

Mäzen bestätigt Treffen und bringt Licht ins Dunkel

Hoffenheim und der Fall Flick: Jetzt spricht Hopp

Keine so entspannte Lage mehr: Hansi Flick (l.) und Dietmar Hopp.

Keine so entspannte Lage mehr: Hansi Flick (l.) und Dietmar Hopp. imago

Von Anfang an aber widersprach der Klub Spekulationen, es habe hinter den Kulissen einen folgenschweren Machtkampf mit Hopp oder anderen Führungsfiguren wie Geschäftsführer Peter Görlich oder Manager Alexander Rosen gegeben. Im Anschluss an den 4:2-Heimsieg trat Rosen dann auch erneut vor die Medien um klarzustellen: "Es ist absoluter Unfug, dass es im Hintergrund einen Machtkampf, einen Streit, eine Auseinandersetzung was auch immer über Struktur- oder Personaländerungspläne gegeben hat. Das ist eine Aussage, die falsch ist. Es gab im Hintergrund keine Kämpfe." Das mediale Echo auf diese vermeintliche Komödie fiel vehement aus.

Diesen Interpretationen tritt Hopp nun entgegen. "Ich wehre mich entschieden gegen die infame Unterstellung, Alex Rosen erzähle die Unwahrheit", betont der Vereinsboss und klärt auf: "Ich kann bestätigen, dass es ein Treffen zwischen Hansi Flick und mir als Gesellschafter der TSG 1899 Hoffenheim gab. Den Inhalt unseres Gesprächs kannten nur Hansi Flick und ich. Warum daraus ein Machtkampf gemacht wurde, ist mir schleierhaft." Über die Inhalte der Unterredung bringt der 77-Jährige nun Licht ins Dunkel dieser verworrenen Gemengelage. "Dabei wurden Überlegungen diskutiert, wie man das Wissen und die Beziehungen von Hansi Flick im Fußballgeschäft für die TSG optimiert einsetzen kann. Wir haben vereinbart, dass sich Hansi Flick erst einmal die Zeit nehmen soll, die er braucht, um sich Gedanken über meine Vorschläge zu machen und wir uns im Anschluss wieder zusammensetzen."

Diese Ausführungen Hopps lassen zweierlei Rückschlüsse zu. Zum einen dürfte es eine gewisse Unzufriedenheit oder zumindest unterschiedliche Auffassungen über die inhaltliche Ausrichtung von Flicks Tätigkeiten gegeben haben. Und zum anderen lässt die Wortwahl die Interpretation zu, dass in diesem pikanten Fall das letzte Wort noch nicht zwingend gesprochen sein muss und es womöglich doch noch eine Basis für eine Zusammenarbeit geben könnte. Wie sich beide Parteien aus dieser Zwickmühle befreien können, ist rätselhaft. So oder so bleibt der Fall bis zur endgültigen Klärung äußerst spannend.

Michael Pfeifer

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