Tayfun Korkut hatte einen denkbar schweren Start beim VfB. Dem gebürtigen Stuttgarter schlug heftiger Gegenwind entgegen. Bei seiner ersten Pressekonferenz am Freitag versuchte er, sich auf das Sportliche zu konzentrieren, und wollte nicht weiter auf die Kritik an seiner Person eingehen.
Bei der Einstellung der Mannschaft kündigte er an, dass er getreu dem Motto "Weniger ist mehr" vorgehen wolle. "Ich werde nicht zu viele Informationen an die Mannschaft weitergeben. Ich werde versuchen, viel zu sieben, zu komprimieren, sie mit wenig Information auf den Platz zu schicken. Denn ich habe einfach gesehen: Wenn Druck da ist, kann zu viel Information auch wieder Verwirrung auslösen", erklärte er und fügte sicherheitshalber schnell an: "Aber das hat nichts mit meinem Vorgänger zu tun."
Spielersteckbrief Aogo
Bundesliga - Tabelle
Weniger diplomatisch ging Aogo am Samstag nach dem 1:1 in Wolfsburg vor, als er via soziale Medien sagte: "Der Trainer hat nicht versucht, uns mit Informationen zu überfrachten. Das war der richtige Weg. Man merkt, dass er erfahren ist." Viele interpretierten die Aussage des 31-Jährigen als Kritik und Nachtreten am entlassenen Wolf.
Aogo: "Das ist überhaupt nicht mein Stil..."
Unglücklich waren die Worte von Aogo allemal. Deshalb sah er sich nun veranlasst, seinen Worten eine Stellungnahme folgen zu lassen. "Liebe Leute. Da ich mitbekommen habe, dass meine Aussage nach dem gestrigen Spiel bei einigen Fans und Medien als 'Nachtreten gegen Hannes Wolf' interpretiert wurde und das überhaupt nicht mein Stil ist, möchte ich das hiermit klarstellen. Es war ausschließlich darauf bezogen, dass ein Trainer der mitten in der Saison zu einer neuen Mannschaft kommt, meiner Meinung nach die Mannschaft nicht zu viel mit Informationen überfrachten sollte, da man sonst Gefahr läuft, diese in der Kürze der Zeit nicht auf den Platz zu bekommen. Und darin ist Tayfun Korkut erfahren, weil er diese Situation aus vorherigen Stationen kennt. Das ist alles!!! Ich hoffe, das Thema ist hiermit durch und wir können alle gemeinsam lieber die Energie nutzen, um für unser gemeinsames Ziel zu kämpfen."
Entscheidung über VfB II steht an
Das Thema zeigt deutlich die angespannte Atmosphäre, die derzeit am Neckar herrscht. Eine weitere Zerreissprobe für den Verein dürfte nach kicker-Informationen zudem diese Woche ins Haus stehen. Der VfB möchte über die Zukunft der zweiten Mannschaft entscheiden. Der heftig kritisierte Sportvorstand Michael Reschke macht sich für die Abschaffung des Regionalligateams stark. Das stößt nicht überall auf Gegenliebe.
