Bundesliga

"Putschversuch" gegen Bruchhagen und Todt

Hamburg: Wieder Unruhe beim HSV

"Putschversuch" gegen Bruchhagen und Todt

Sollte gestürzt werden: HSV-Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen.

Sollte gestürzt werden: HSV-Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen. imago

Den Berichten zufolge soll Felix Goedhart seine fünf Kollegen per E-Mail erfolglos aufgefordert haben, eine Mehrheit im Aufsichtsrat für eine Ablösung von Bruchhagen und Todt zu bekommen. Dies sei aber mehrheitlich abgelehnt worden. Als Ersatz-Kandidaten habe er den Bruchhagen-Stellvertreter und Finanzvorstand Frank Wettstein und den für den Nachwuchsbereich zuständigen Sportdirektor Bernhard Peters vorgeschlagen. Eine weitere Alternative soll Felix Magath gewesen sein.

"Wir halten es im Aufsichtsrat normalerweise so, dass wir intern sprechen und uns vertraulich zu allen Themen austauschen. Ich bin sehr enttäuscht, dass nun kurz vor dem Bundesligaspiel gegen Hannover klubschädigende Unruhe geschürt wird", wird Aufsichtsratschef Peters in einer Stellungnahme zitiert. Der Vorgang werde in angemessener Form intern aufgearbeitet.

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"Es ist doch normal, dass sich angesichts unserer prekären sportlichen Situation im Aufsichtsrat eine Diskussion entwickelt, die über die Position des Trainers hinausgeht.

Heribert Bruchhagen

Bruchhagen ließ am Freitagvormittag mitteilen: "Es ist doch normal, dass sich angesichts unserer prekären sportlichen Situation im Aufsichtsrat eine Diskussion entwickelt, die über die Position des Trainers hinausgeht. Diese Diskussion hat offensichtlich stattgefunden, mit dem bekannten Ergebnis. Weiteres gibt es nicht zu sagen. Unser Fokus liegt vollständig auf dem wichtigen Spiel gegen Hannover 96."

Sportchef Todt lässt sich von den Berichten nicht aus der Ruhe bringen. "Ich weiß nichts von diesen Plänen. Aber es ist wohl normal, dass es in unserer Situation Kritik gibt", sagte er gegenüber dem Hamburger Abendblatt: "Ich konzentriere mich auf die Dinge, die ich beeinflussen kann."

Dass der gescheiterte Vorstoß jetzt bekannt wurde, liegt vermutlich an der Neubesetzung des Aufsichtsrates am kommenden Dienstag. Dieser wird von der Hauptversammlung der Fußball-AG eingesetzt. Ob der E-Mail-Schreiber weiterhin zum Gremium gehören wird, ist fraglich.

Bruchhagens Vertrag wurde im Übrigen erst Ende vergangenen Jahres bis 2019 verlängert. Todts Vertrag läuft bis Dezember 2018.

tru/sid/dpa