Er war mit seinen Treffern die personifizierte Aufstiegs-Versicherung für Hannover 96 in der 2. Liga. Und es schien, als ob es 2017/18 eine Liga höher ungebremst so weiter gehen würde mit Martin Harnik: Fünf Tore allein in den ersten sieben Spielen - dass die Niedersachsen so stark in die Saison starteten, war ganz wesentlich auch sein Verdienst.
Nicht ungewöhnlich aber, dass sich die Zeiten auch einmal ändern. Um die Jahreswende herum musste der im Sommer 30 Jahre alt gewordene Stürmer auch mit den schwierigeren Phasen, die eine Karriere bereithält, umgehen. Nach seinem freiwilligen Rückzug aus der österreichischen Nationalmannschaft im Herbst erlebte Harnik auch in Hannover, wie der einst felsenfeste Platz in der Startelf verloren ging. Begleitet von dem einen oder anderen Wehwehchen oder einer Magen-Darm-Grippe beim Hinrundenabschluss gegen Leverkusen (4:4) "schmorte" der Ex-Stuttgarter beim 3:2 zum Auftakt 2018 gegen Mainz komplett auf der Bank. Jüngst gegen Schalke kam er wieder nach 69 Minuten in die Partie und half mit beim 1:1, das sein aktuell in der internen Gunst vorne liegender Mitstreiter Niclas Füllkrug mit seinem inzwischen schon neunten Saisontor sicherstellte.
Spielersteckbrief Harnik
Hannover 96 - Vereinsdaten
Gründungsdatum
12.04.1896
Vereinsfarben
Schwarz-Weiß-Grün
Vertragsverlängerung nach Aufstieg
"Martin ist und bleibt wertvoll für uns", erstickt 96-Manager Horst Heldt jedoch im Keim alle möglichen Unkenrufe, der Spieler befinde sich langsam, aber stetig auf dem absteigenden Ast. "Im Gegenteil: Seine Stärke bleibt, dass er nicht einzuordnen ist. Er hat auch in der 1. Liga geliefert und ich bin mir sicher, dass er das als Spieler im weiteren Saisonverlauf wieder tun wird. Als Typ ist und bleibt Martin ohnehin ungemein wertvoll für uns."
Derzeit freilich ist der Routinier mutmaßlich mehr außerhalb gefragt als auf dem Platz, wo bald der nach seinem Sehnenanriss genesene Jonathas die Konkurrenz weiter verschärfen wird. "Gegen Ende des Monats erwarten wir ihn spielfähig zurück", so Heldt zum Heilungsprozess des Brasilianers. Um Harnik und dessen Zukunft muss sich der Manager indes keine Sorgen machen - und auch keine derzeit womöglich schwierigen Gespräche über die Zukunft führen. Denn die Perspektive ist schon gegeben: Mit dem Aufstieg verlängerte sich schon im vergangenen Jahr Harniks ursprünglich bis 2019 gültiger Vertrag in Hannover bis 2020.
