Wenn der Begriff "Angstgegner" jemals stimmte, dann aus Sicht des 1. FC Köln für den FC Augsburg. Eine grausige Bilanz steht da zu Buche, keines der letzten acht Duelle konnte der Effzeh für sich entscheiden, im Schnitt holten die Kölner bescheidene 0,67 Punkte pro Spiel gegen das Team aus der Stadt mit der Puppenkiste. Noch dramatischer: in den letzten sechs Spielen erzielte kein Kölner auch nur ein einziges Tor gegen den FCA - der einzige Treffer in diesem Zeitraum fiel durch ein Eigentor von Philipp Max, am 29. Spieltag der vergangenen Saison, als Augsburg mit 2:1 die Oberhand behielt. Das Hinspiel dieser Spielzeit endete 3:0 für Augsburg, Alfred Finnbogason traf dreimal. Unvergessen das Bubenstück von Torhüter Marvin Hitz, der vor zwei Jahren vor der Elfmeterausführung den Kreidepunkt zerstörte und damit seinen Anteil daran besaß, dass Schütze Anthony Modeste das Standbein wegrutschte und er den Strafstoß prompt verschoss.
Alles in allem also höchste Zeit für die Kölner, die Bilanz ein wenig aufzupolieren. Und niemals war es nötiger und dringlicher als jetzt. Doch Trainer Stefan Ruthenbeck warnt vor dem Gegner: "Wir dürfen nicht so viel von Serien sprechen. Wir müssen jedes Spiel für sich sehen. Jedes Spiel ist für uns ein Endspiel. Die Partie gegen Augsburg ist wieder enorm wichtig und so gehen wir es auch an. Die Augsburger sind sehr gut in ihrer Arbeit gegen den Ball und in ihrem Umschaltverhalten. Sie haben viele schnelle Jungs und sind eine gute Kontermannschaft. Es ist schwierig, bei ihnen richtige Schwächen auszumachen. Es ist eine gute Mannschaft mit einem guten Trainer."
Bundesliga - 20. Spieltag
Bundesliga - Tabelle
So sehr die bisherige Serie für den FCA spricht, so sehr spricht eine neue Serie für den 1. FC Köln. Wolfsburg, Mönchengladbach, Hamburg - drei Vereine, bei denen Geschäftsführer Armin Veh als Spieler und/oder Trainer beschäftigt war, wurden hintereinander geschlagen. Augsburg - hier wurde er geboren, hier startete sowohl der Spieler als auch der Trainer Veh seine Karriere - ist der vierte Klub in dieser Reihe. Das Gesetz der Serie spricht also für ihn: "Mir ist das gar nicht aufgefallen", so Veh, "aber es kann natürlich gerne so bleiben."
