Bundesliga

Ein zweites Debakel verkraftet 1. FSV Mainz 05 nicht - Kommentar zur Wahl des Vorstandsvorsitzenden

Kommentar zur anstehenden Wahl des Vorstandsvorsitzenden

Ein zweites Debakel verkraftet Mainz nicht

Der gesamte Klub litt: Das soll in Mainz nicht noch einmal passieren.

Der gesamte Klub litt: Das soll in Mainz nicht noch einmal passieren. imago

Mainz 05 hat im vergangenen Halbjahr eine nicht einfache, aber für die Zukunft wichtige Erfahrung gemacht: Gerät die Vereinsführung in falsche Hände, leidet der gesamte Klub darunter. Auf allen Ebenen. Vom Arena-Rasen bis in die Führungsetage. Um ein ähnliches Debakel, das den Verein auf Sicht in weitere Schwierigkeiten stoßen könnte, zu vermeiden, bedarf es einer hohen Wahlbeteiligung aller Mitgliedergruppen, um ein ausgewogenes Ergebnis zu erzielen - anders eben als bei Johannes Kaluza, als die Versammlung von Ultras dominiert wurde.

Eitelkeiten - bei den Ultras wie in der Führungsetage - sind längst nicht mehr gefragt. Der Klub braucht Fußballkompetenz, zudem einen Menschen, der Mainz 05 intern wie extern zum Wohle des Vereins vertritt. Es braucht Erfahrung, vor allem Branchenerfahrung. Denn Quereinsteiger können im Fußballgeschäft ungewohnt komisch wirken, das sollte spätestens der Fall Kaluza gezeigt haben.

kicker-Reporter Georg Holzner

Ein Experiment - wie in den vergangenen sieben Monaten - ist bereits gescheitert. Auswirkungen auf das Sportliche waren nur dank des starken Zusammenhalts von Trainer Sandro Schwarz und Sportvorstand Rouven Schröder gerade noch aufzuhalten. Ein zweites Debakel könnte dem FSV weitaus größere Probleme bescheren. Was der Verein wohl nicht verkraften könnte. Sportlich wie personell.

Vom Wahlergebnis hängt womöglich auch die Zukunft der sportlichen Führung ab. Dass Schröder für den Verein ein Glücksfall ist, sollte nach all den Reibungen in den vergangenen anderthalb Jahren, die er souverän moderiert und gemeistert hat, jeder registriert haben. Erneut mit einem branchenfremden Vorstandschef zusammenzuarbeiten, könnte sowohl den Sportchef als auch den Trainer vertreiben.

Lesen Sie hier: Mainzer Vorstandswahl - die fünf Kandidaten im kicker-Check