Bundesliga

Klaus Augenthaler: "Es wird zu viel auf mittelmäßige ausländische Spieler gesetzt"

Weltmeister beklagt mangelhafte Talentförderung

Augenthaler: "Es wird zu viel auf mittelmäßige ausländische Spieler gesetzt"

Erhobener Zeigefinger: Klaus Augenthaler.

Erhobener Zeigefinger: Klaus Augenthaler. picture alliance

"Ich habe das Gefühl, dass in der Bundesliga zu viel auf mittelmäßige ausländische Spieler gesetzt wird", sagte der 60-jährige Augenthaler im Interview mit "T-Online.de". "Wir sind U-21-Europameister, haben eine überragende Nachwuchsarbeit - und trotzdem verpflichten die deutschen Klubs meinem Gefühl nach immer häufiger Spieler aus dem Ausland, die gar nicht besser sind." Deutliche Worte des Mannes, der zuletzt bis Ende Mai 2017 den Landesligisten SV Donaustauf trainierte. "Wenn, dann müssen es wirkliche Top-Talente sein, so wie es zum Beispiel bei RB Leipzig hervorragend praktiziert wird. Ansonsten müssen unsere einheimischen Talente wieder Vorrang genießen."

Auch trotz des ausbleibenden Erfolgs der deutschen Klubs im Europapokal ist der ehemalige Verteidiger kein Freund von überstürzten teuren Transfers. Es sei "keine kluge Lösung", sich dadurch noch mehr zu verschulden. "Vielleicht ist diese Saison ja eine Ausnahme - diese Möglichkeit kommt mir in der ganzen Diskussion etwas zu kurz."

Während Augenthaler sich vorstellen kann, dass Jupp Heynckes noch ein weiteres Jahr in München bleibt ("Es wäre in meinen Augen sinnvoll, wenn der Wunschkandidat beispielsweise erst ab 2019 zu haben wäre"), sieht er den FC Bayern schon zur Halbzeit der Saison mit beiden Händen an der Meisterschale: "Die Bayern haben keine Verfolger. Wenn alles normal läuft, kann man ihnen schon jetzt zur Meisterschaft gratulieren. So schnell wie sie den Rückstand in der Tabelle unter Jupp Heynckes in den riesigen Vorsprung von elf Punkten verwandelt haben, bezweifle ich, dass die anderen Klubs ihnen gefährlich werden können."

kid/sid

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