Bundesliga

"Instinkt"-Stürmer Jovic: Chance genutzt oder vertan?

Frankfurt: Bobic erhofft sich "goldigen Transfer"

"Instinkt"-Stürmer Jovic: Chance genutzt oder vertan?

Er gefiel in Hamburg trotz vergebener Chancen: Frankfurts Luka Jovic.

Er gefiel in Hamburg trotz vergebener Chancen: Frankfurts Luka Jovic. imago

Unstrittig ist, dass Jovic wesentlich auffälliger agierte als Haller in den vorangegangenen Partien. Der für zwei Jahre von Benfica Lissabon ausgeliehene Serbe (2019 gibt es eine Kaufoption) hatte jede Menge Bindung zum Spiel und tauchte mehrfach gefährlich vor dem Tor auf. "Er hat gute Läufe gemacht, sich gut bewegt und reingehauen", lobt Sportvorstand Fredi Bobic. Trainer Niko Kovac ergänzt: "Man sieht, dass er Instinkt hat. Das ist schon ein Stürmer, der weiß, wo der Ball hinfällt."

Das Problem: Vor dem Kasten ließ Jovic - anders als gewöhnlich im Training - jegliche Kaltschnäuzigkeit vermissen. In der 26. Minute tauchte er alleine vor HSV-Keeper Christian Mathenia auf, entschied sich aber unglücklicherweise für einen Schuss mit dem Außenrist, der links am Tor vorbeiging. "Er hätte die Innenseite nehmen müssen", tadelt Bobic, Kovac meint: "Normalerweise macht er den im Schlaf." In der 29. und 32. Minute vergab Jovic weitere Tormöglichkeiten. Hätte der HSV seine Chancen im zweiten Durchgang genutzt, stünde er nun als Unglücksrabe da. Durch den Sieg lässt sich über die schlechte Chancenverwertung leichter hinwegsehen. Bobic nimmt den jungen Angreifer in Schutz: "Luka ist 19 Jahre alt, das darf man nicht vergessen. Dafür ist er ja auch erst mal zwei Jahre bei uns. Wenn er sich entwickelt, wird das ein goldiger Transfer für uns."

Haller muss sich im Geheimtraining beweisen

Sollte sich Haller diese Woche im Geheimtraining nicht mit außergewöhnlichen Leistungen empfehlen, könnte Jovic am Samstag gegen Schalke (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) durchaus noch mal eine Chance erhalten. Ein Erfolgserlebnis würde ihm fürs neue Jahr gewiss einen Schub verleihen. Bislang steht in seiner Bilanz ein Treffer: Gegen Augsburg traf er gleich im ersten seiner sechs Joker-Einsätze, die Partie ging aber mit 1:2 verloren; hinzu kommen zwei Spiele im Pokal (einmal Joker, einmal Startelf, ein Assist).

Julian Franzke

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