Bundesliga

Ruthenbeck: "Dinge, die schwierig zu erklären sind"

Köln taumelt der 2. Liga entgegen

Ruthenbeck: "Dinge, die schwierig zu erklären sind"

Kölns Interimscoach Stefan Ruthenbeck.

Kölns Interimscoach Stefan Ruthenbeck. imago

Dabei hatte es zunächst schwer danach ausgesehen, als würde der 1. FC Köln im zum "Endspiel" titulierten Vergleich gegen den SC Freiburg tatsächlich den letzten Strohhalm im Kampf gegen den Abstieg ergreifen können. Rund 120 Helfer hatten seit dem Vormittag alles dafür getan, um den Rasen vom Schnee zu befreien und spielfähig zu machen. Mit Erfolg - mit einer halbstündigen Verspätung pfiff Schiedsrichter Dr. Robert Kampka die Partie an .

Wiederum eine halbe Stunde später lagen sich die FC-Fans unter den 45.100 Zuschauern - darunter auch Vereins-Ikone Lukas Podolski - freudetrunken in den Armen. Nach den Treffern von Lukas Klünter (8.), Sehrou Guirassy (16.) sowie einem Eigentor von Freiburgs Caleb Stanko (29.) führten die wie entfesselnd aufspielenden Kölner mit 3:0. Zwar schlugen die Freiburger in Person von Nils Petersen in der 39. Minute zurück, doch der Gegentreffer schien zunächst nur eine Randnotiz auf dem Weg zum ersten Kölner Ligasieg zu sein.

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Selbst Petersen zeigt Mitleid mit dem FC

Weit gefehlt! Der SC-Goalgetter leitete mit seinem Tor die Aufholjagd der Breisgauer ein - die er selbst in der Nachspielzeit nach dramatischen 95 Minuten vollendete. Zunächst verkürzte Janik Haberer in der 65. Minute auf 2:3. In der Schlussminute verwandelte Petersen dann zunächst einen von Salih Özcan an Lukas Höfler verursachten Foulelfmeter, in der fünften Minute der Nachspielzeit nutzte er einen Handelfmeter zum Sieg. "Es ist bitter für den FC, das tut mir auch leid", zeigte Petersen nach Abpfiff Mitleid mit dem Verlierer.

Die Kölner haderten einmal mehr in dieser Saison mit den Schiedsrichter-Entscheidungen. "Der erste Elfmeter ist kein Elfmeter und es gibt keine Überprüfung. Über den ersten Elfmeter müssen wir reden", ereiferte sich Heintz über den Pfiff von Kampka nach dem Foul von Özcan an Höfler. Allerdings war die Entscheidung des Referees korrekt, und auch Heintz fasste sich dann an die eigene Nase. "Wenn du 3:0 führst, darfst du das nicht mehr hergeben", sagte der Verteidiger, der nach seinem Sehnenanriss Anfang November früher als erwartet sein Comeback feierte.

Heintz: "Irgendwann ist der Zeitpunkt erreicht, das wegzulassen"

Bedient war auch Stefan Ruthenbeck nach seinem missglückten Bundesligadebüt. Der 45-Jährige schickte zur Überraschung aller den gelernten Verteidiger Klünter in den Sturm. Der taktische Kniff schien zunächst aufzugehen. "Viele Sachen sind aufgegangen", sagte der FC-Interimscoach. "Was die Mannschaft hier heute an Herzblut mitgebracht hat, ist Wahnsinn. Die wehren sich", lobte Ruthenbeck seine Elf. Warum diese allerdings in der zweiten Hälfte komplett den roten Faden verlor, konnte er sich nicht erklären. "Wenn du unten drinstehst, läuft alles gegen dich und das läuft im Moment so", sagte er: "Da sind Dinge, die bei uns passieren, die schwierig zu erklären sind."

Wie geht es nun weiter mit dem FC? "Die Spieler sind brutal niedergeschlagen", wusste Ruthenbeck aus der Kabine zu berichten. Der Rückstand auf den Relegationsrang ist auf zwölf Punkte angewachsen. "Klar sagen wir immer, wir dürfen den Glauben nicht verlieren. Aber irgendwann ist der Zeitpunkt erreicht, das wegzulassen", sagte Heintz, der bei Eurosport mit den Tränen kämpfte. Am Mittwoch folgt der schwere Gang zum unumschränkten Tabellenführer Bayern München, samstags darauf gibt dann zum Abschluss der Hinrunde der VfL Wolfsburg seine Visitenkarte in Köln ab. Keine guten Aussichten für den FC, sein karges Punktekonto noch vor Weihnachten aufzustocken.

jer

Bilder zur Partie 1. FC Köln - SC Freiburg