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VfB-Bayer: Grobes Foulspiel erhitzt die Gemüter

Völler verwundert: "Wo war der Video-Assistent?"

Kampf um den Ball? Stuttgarts Santiago Ascacibar tritt Leverkusens Julian Brandt um und sieht anschließend nur Gelb.

Kampf um den Ball? Stuttgarts Santiago Ascacibar tritt Leverkusens Julian Brandt um und sieht anschließend nur Gelb. imago

In der 70. Minute kochten die Gemüter hoch in der Mercedes-Benz-Arena. Stuttgarts Santiago Ascacibar war wenige Sekunden vorher übermotiviert in Julian Brandt hineingerauscht und hatte diesen oberhalb des Knöchels erwischt. Brandt, dessen 150. Bundesliga-Einsatz beinahe mit einer Verletzung geendet hätte, blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden liegen und wurde sofort von Mit- und Gegenspielern umringt, die heftig miteinander diskutierten.

Ascacibar sah im Anschluss die Gelbe Karte - nur Gelb. Dabei war die Szene beinahe identisch mit jener vom vergangenen Samstag, als Leverkusens Wendell Dortmunds Gonzalo Castro an der gleichen Stelle traf. Robert Hartmann hatte dem Brasilianer seinerzeit erst die Gelbe Karte gezeigt, seine Entscheidung mit Hilfe des Videobeweises dann aber revidiert und Rot gezückt. Das gleiche Prozedere wäre auch diesmal angemessen gewesen, doch Schiedsrichter Deniz Aytekin wurde nicht berichtigt, so kam Stuttgarts Argentinier mit der Gelben Karte davon.

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Unterschiedliches Strafmaß

Eine klare Fehlentscheidung, die auch nach Spielende noch heiß diskutiert wurde. "Wo war der Video-Assistent?", fragte Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler stellvertretend für viele. Stuttgart habe "Glück gehabt, dass sie keine Rote Karte bekommen haben", führte Völler aus. Zwar gewann sein Klub das Spiel, doch das unterschiedliche Strafmaß bleibt ein Thema. So wurde Wendell mit einer Sperre von drei Spielen plus einem auf Bewährung belegt, während Ascacibar am nächsten Wochenende wieder auflaufen darf. Gerechtigkeit im Sinne des Sports sieht anders aus.

Heiko Herrlich sah es genauso. "Wenn man den Vergleich zieht zu letzter Woche, hätte man auch Rot geben können", meinte der Trainer, der Brandt gleich darauf aus dem Spiel nahm. "Mir war dann wichtig, dass er gesund wieder nach Hause fährt", erklärte er den umgehenden Wechsel.

Bayer hält imposante Serien aufrecht

So rückte der 2:0-Sieg seiner Mannschaft beinahe in den Hintergrund. Dabei ist der Werkself durchaus Bemerkenswertes gelungen: Als erste Mannschaft fuhr Bayer einen Sieg in der Stuttgarter Festung ein und blieb zudem im 13. Spiel in Folge gegen den VfB ohne Niederlage (10/3/0). Vor mehr als siebeneinhalb Jahren, am 17. April 2010, hatten die Schwaben letztmals ein Bundesligaspiel gegen Leverkusen gewonnen (2:1), zudem wartet Stuttgart seit 18 Ligaspielen auf ein Spiel gegen Bayer ohne Gegentor.

Herrlich war dementsprechend - "mit dem Hintergrund, dass bisher nur Augsburg hier gepunktet hat" - zufrieden mit dem Abend. Zum zehnten Mal nacheinander blieb sein Team somit unbesiegt, gar zum 20. Mal in Folge erzielte es ein Tor. Eine längere Torserie gab es für Bayer zuletzt von Mai 2001 bis Januar 2002, als Bayer in 21 Spielen hintereinander immer treffen konnte.

psz