Bundesliga

Lahm: "Es muss transparent sein"

Ehrenspielführer zur EM-Bewerbung

Lahm: "Es muss transparent sein"

Der neue Ehrenspielführer des DFB: Philipp Lahm.

Der neue Ehrenspielführer des DFB: Philipp Lahm. imago

Nach der Plenumssitzung saß der 34-Jährige zwischen Generalsekretär Friedrich Curtius und Präsident Reinhard Grindel auf dem Podium. Dabei sprach er über die Auszeichnung, die EM-Bewerbung und eine mögliche Funktionärskarriere.

Philipp Lahm über ...

... die Ehrenspielführerschaft: Das ist etwas ganz Besonderes. Ich habe ja schon in meiner Rede (unmittelbar nach der Ehrung im Bundestag, d. Red.) erzählt: Als Deutschland 1990 Weltmeister geworden ist, war das mein erstes Highlight im Fußball. Mein Ziel war, irgendwann auch mal Nationalspieler zu werden und bestenfalls den WM-Pokal in den Händen zu halten. Jetzt in einer Reihe zu stehen mit Spielern aus dieser Generation und weit vor mir, ist etwas ganz Besonderes. Wenn man die Namen durchgeht: Fritz Walter, Uwe Seeler, Franz Beckenbauer, Lothar Matthäus, Jürgen Klinsmann. Lauter großartige Persönlichkeiten, die ich für ihre Leistungen absolut wertschätze.

... seine Rolle als Botschafter für die EM-Bewerbung: Ich freue mich auf diese Rolle. Ich erinnere mich an 2006 zurück: Was es für das Land bedeutet hat, für jeden einzelnen, so ein Turnier vor der Haustüre zu haben. Das wollen wir der nächsten Generation ermöglichen. Das betrifft ja nicht nur die Spieler auf dem Platz, sondern jeden einzelnen in diesem Land. Wir können zeigen, wie offen wir sind. Wir haben sehr gute Voraussetzungen in Deutschland, das kann man herausarbeiten und zeigen, was uns im Gegensatz zu den anderen auszeichnet.

... den möglichen Anfang der Funktionärskarriere: Ich habe gesagt, dass ich ein bisschen Abstand haben will vom Fußball. Den hatte und habe ich. Da ging es mir hauptsächlich um das Tagesgeschäft. Andererseits ist es so, dass ich die letzten Monate nicht ohne Fußball gelebt habe. Ich habe zwar selbst selten gegen die Kugel getreten, aber den Fußball natürlich weiterverfolgt. Aber ich fokussiere mich jetzt auf diese Aufgabe. Ich will Teil eines Teams sein. Es muss transparent sein, man muss Regeln einhalten - das ist wichtig, dafür stehe ich. Das will ich den Leuten auch vermitteln, um alle mitzunehmen auf dem Weg. Es geht nicht darum, dass ich die Europameisterschaft 2024 will oder Herr Grindel oder Herr Curtius. Es geht darum, dass wir die ganze Bevölkerung hinter uns bringen, so dass ganz Deutschland sagt: Wir freuen uns auf eine EM, auch wenn sie noch weit entfernt ist.

... sein Verhältnis zum Amateurfußball vor dem Hintergrund, dass der Vorsitzende seines Heimatklubs FT Gern, Michael Franke, zu Engelbert Kupkas Bündnis "Rettet die Amateurvereine" gehört: Ich habe ja immer noch eine Verbundenheit zu meinem Heimatverein, weil unser Sohn dort Fußball spielt. Meine Mutter ist dort auch Jugendleiterin. Vor drei, vier Wochen war ich zudem vor Ort, als vom Bayerischen Fußballverband der Ehrenamtspreis verliehen wurde. Da konnte ich mich mit den Preisträgern austauschen. Ich weiß, was die alles leisten müssen. Ich habe den Vorteil, Berührungspunkte in beide Richtungen zu haben – zum Amateur- genauso wie zum Profifußball.

Aufgezeichnet von Benni Hofmann

Die DFB-Ehrenspielführer: Lahm im Klub der ganz Großen