Bundesliga

Videobeweis: "Gespräche waren überfällig"

Bundesliga-Manager und Verbände beraten

Videobeweis: "Gespräche waren überfällig"

Wirbt um Verständnis für das Projekt Videobeweis: Lutz Michael Fröhlich.

Wirbt um Verständnis für das Projekt Videobeweis: Lutz Michael Fröhlich. Getty Images

Diskussionsbedarf gab es genug: Fragwürdige und falsche Entscheidungen an den ersten 14 Spieltagen der Saison, undurchsichtige Entscheidungsketten und nicht zuletzt die vom kicker Anfang November aufgedeckte Kurs-Korrektur beim Einsatz des Videobeweises, von der die Klubs erst einen Monat später in einem Schreiben informiert wurden, die Öffentlichkeit zunächst gar nicht. "Diese Gespräche waren überfällig. Umso positiver ist es, dass wir grundsätzlich im Sinne des Fußballs alle nur die bestmögliche Lösung wollen", machte Augsburgs Geschäftsführer Stefan Reuter klar.

Nach rund drei Stunden Workshop in einem Hotel unweit des Video-Assist-Center im Stadtteil Deutz am Rhein scheinen die Wogen geglättet: "Wir sitzen alle in einem Boot und wollen nur das Beste für den Fußball. Das ist heute deutlich geworden, und von daher war es ein sehr wichtiger und konstruktiver Austausch", sagte Bayer Leverkusens Sportchef Rudi Völler dem SID über die Gespräche mit Vertretern von 15 der 18 Klubs.

"Das waren sehr gute und von allen Seiten offen geführte Gespräche, bei denen alle ihre Standpunkte deutlich gemacht haben", ergänzte DFL-Direktor Direktor Ansgar Schwenken: "Wir sind auf einem guten Weg." Das sah auch Bundesliga-Schiedsrichter Patrick Ittrich so: "Es ist gut, die zwangsläufig verschiedenen Standpunkte und Sichtweisen mal in Ruhe zu diskutieren. In der Hektik kurz nach einem Spiel ist so etwas ja naturgemäß nicht möglich. Von daher war das ein sehr positives Treffen, das regelmäßig stattfinden sollte."

Zumal auch DFB-Präsident Reinhard Grindel die neu eingeführte Technik auf einem guten Weg sieht. "Der abgelaufene Spieltag war ein vorbildlicher Beweis, wie dieser Video-Assistent auch gut funktionieren kann", sagte er am Montag bei einem Gespräch in Frankfurt und bezog sich auch auf den Platzverweis von Leverkusens Wendell im Spiel gegen Borussia Dortmund: "Das Foul an Castro war Videobeweis at its best. Der Videoassistent sah auf den Monitoren klar, dass die brutale Attacke rotwürdig war. Er gab einen Hinweis an den Schiedsrichter, der schaute sich die Szene an und machte das einzig Richtige, die persönliche Strafe Rote Karte auszusprechen."

pak/meb/SID